Die an verschiedenen Standorten geplanten Treffen sollen einen geschützten Raum zum Austausch und Vernetzen bieten, wie die rheinische, westfälische und lippische Landeskirche sowie die Diakonie am Montag ankündigten. "Ziel ist eine transparente, professionelle und unabhängige Aufarbeitung, die die Betroffenen selbst mitgestalten." Eine externe Moderation und Supervision würden jedes Forum begleiten. Das erste Betroffenenforum startet am 21. Juni in Dortmund.
Bei der Veranstaltung erhalten die Teilnehmenden den Angaben zufolge auch Informationen zum Aufbau der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission West (URAK West). Sie ist eine von insgesamt neun Kommissionen bundesweit, die in Form von Verbünden aus einem Zusammenschluss von Landeskirchen und diakonischen Werken bestehen.
Kommissionen in zehn Monaten arbeitsfähig
Der "Verbund West" wurde im Februar gegründet. Die Geschäftsstelle der Kommission ist bei der Diakonie angesiedelt.
Evangelische Kirche und Diakonie hatten sich im Dezember gegenüber der Missbrauchsbeauftragten des Bundes, Kerstin Claus, zu einheitlichen Standards der Missbrauchsaufarbeitung und zur Gründung unabhängiger regionaler Aufarbeitungskommissionen verpflichtet.
Spätestens im März 2025 sollen alle bundesweit neun Kommissionen arbeitsfähig sein. Ende Januar hatte ein von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beauftragter Forschungsverbund seine Studie zu sexualisierter Gewalt in evangelischer Kirche und Diakonie vorgelegt.
Ermittelt wurden bundesweit mindestens 2.225 Betroffene und 1.259 Beschuldigte.