Der Neffe des Priesters beschuldigt die Polizei, persönliche Dokumente seines Onkels wie Tagebücher und Briefe vernichtet zu haben. Der Innenminister habe eine Untersuchung dazu angeordnet, bestätigte der Sprecher des Innenministeriums am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Den Prozess leite der Chef der Polizeiabteilung im Innenministerium, Thorsten Weiler. Über das Ergebnis werde informiert.
Zuerst hatte die "Saarbrücker Zeitung" darüber berichtet. Jost sagte demnach: "Bei der Aufarbeitung geht es nicht nur um eine rechtliche oder juristische Prüfung, sondern insbesondere um die ethisch-moralische Dimension des zugrundeliegenden Sachverhalts." Wenn es Fehler gegeben habe, müssten diese auch benannt werden. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken will sich zeitnah zu den Vorwürfen erklären.
Der Trierer Bistumspriester Dillinger soll mehr als vier Jahrzehnte lang Jugendliche und junge Erwachsene missbraucht, nackt fotografiert, die Bilder gesammelt und darüber Buch geführt haben. Er starb 2022. Sein Neffe fand in seinem Nachlass unter anderem Hunderte Bilder und machte seinen Verdacht öffentlich. Er wirft der Polizei im Saarland vor, Dokumente seines Onkels vernichtet zu haben, die zur Aufarbeitung hätten beitragen können.