"Wir dürfen nicht abwarten, bis die Pandemie vorbei ist - wir müssen jetzt für sie da sein und ihnen helfen, die unterschiedlichen Herausforderungen zu bewältigen", forderte der Bischof.
Mehrere Studien, darunter der Monitor Jugendarmut in Deutschland 2020 der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit sowie die JuCo III-Studie der Universitäten Hildesheim und Frankfurt, hätten herausgestellt, dass sich aktuell viele junge Menschen verstärkt um die eigene Zukunft, die Gesundheit ihrer Familie und um Einsamkeit sorgten.
Herabsinken des Bildungsniveaus
Die katholische Jugendsozialarbeit berichte zudem von einem durch die Pandemie beförderten Herabsinken des Bildungsniveaus, obwohl Schulabschlüsse formal erreicht wurden. Es fehlten zentrale Erfahrungen und Lebensereignisse der Lebensphase Jugend, die nur begrenzt nachgeholt werden könnten. Durch zunehmende soziale Ängste seien Jugendliche aktuell anfälliger für radikales Gedankengut.
Für die christlichen Kirchen sei es in dieser Situation schwierig geworden, junge Menschen noch zu erreichen, so dass Religion bei der Bewältigung der Krise für viele keine Rolle mehr spiele, hieß es weiter. Dabei brauche es gerade jetzt "eine stark aufgestellte Jugendpastoral", betonte der Osnabrücker Weihbischof Wübbe.
Wieder mehr Angebote der Jugendseelsorge
Mit Orientierung an den geltenden Schutzmaßnahmen könnten auch etwa katholische Jugendbildungsstätten ihr Angebot wieder ausweiten, um Orte der Jugendpastoral und der Jugendhilfe sein zu können. Ebenso müssten in den Pfarrgemeinden nach den geltenden Regelungen wieder mehr Angebote der Jugendseelsorge umgesetzt werden. "Außerdem sollen Angebote der Jugendpastoral für junge Menschen mit Fluchterfahrungen geöffnet werden", fügte Wübbe hinzu.