Alle Gläubigen seien aufgerufen, die Liebe und Barmherzigkeit des Schöpfers in der Welt sichtbar zu machen, heißt es in dem in Hamburg veröffentlichten Schreiben von Erzbischof Heße an die islamischen Gemeinschaften in Norddeutschland.
Dafür brauche es den inneren Frieden und das Bewusstsein, dass der Mensch für sein Handeln Verantwortung trage und vor Gott Rechenschaft ablegen müsse, so Heße.
Wenn der Mensch jedoch seine eigene Begrenzung nicht erkenne, sondern sich zum Herren der Welt mache, zerstöre er seinen inneren Frieden. "Er wird zum Richter über andere Menschen, vergisst aber sein eigenes, vielleicht falsches Handeln", schreibt der Erzbischof.
Heße schließt sein Schreiben mit den Worten: "Möge der Friede Gottes die Herzen der Menschen erfassen zum Segen für seine Schöpfung."
Trelle: Einladungen an Nicht-Muslime schaffen Vertrauen
Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle hat den Muslimen in seinem Bistum unterdessen für die zahlreichen Einladungen zum Fastenbrechen an Nicht-Muslime gedankt.
Die so ermöglichten Begegnungen trügen "zu wachsendem Verständnis und Vertrauen und damit in entscheidender Weise zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft bei", heißt es in dem am Montag in Hildesheim veröffentlichten Schreiben Trelles.
Ziel müsse eine Gesellschaft sein, in der Vielfalt nicht Angst mache, "sondern als Konsequenz der eigenen Offenheit geschätzt" werde, so der Bischof. So gingen Christen und Muslime wichtige Schritte hin auf dem Weg zu Frieden und Gerechtigkeit.
Der Ramadan hatte am 26. Mai begonnen. Er endet am Samstagabend. Das sich anschließende mehrtägige Fest des Fastenbrechens ist nach dem Opferfest der zweithöchste islamische Feiertag.