Bischöfe schalten Beratungstelefon für Missbrauchsopfer frei

Hilfe per Hotline

Die Deutsche Bischofskonferenz schaltet ab sofort ein Beratungstelefon für Betroffene von sexuellem Missbrauch frei. Die Hotline ist am Dienstag ab 11 Uhr und an den folgenden Tagen bis zum Freitag immer zwischen 14 und 20 Uhr besetzt.

Trickbetrug am Telefon / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Trickbetrug am Telefon / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Die Rufnummer lautet 0800/0005640. "Außerhalb dieser Zeiten rufen die Berater nach Wunsch zurück." Die Bischöfe hatten bereits zwischen 2010 und 2012 ein Beratungstelefon geschaltet. In diesem Zeitraum wurden rund 8.500 Gespräche geführt. Die Einstellung des Angebots erfolgte, weil es laut Angaben der Bischofskonferenz seinerzeit kaum noch Anrufe gab.

Die neuerliche Freischaltung erfolgt mit Blick auf die Präsentation der von den Bischöfen in Auftrag gegebenen Studie "Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz". Die Diskussion darüber ist ein Schwerpunkt der Herbstvollversammlung der Bischöfe in dieser Woche in Fulda.

Zusätzliche Internetberatung

Laut vorab bekannt gewordenen Ergebnissen gab es zwischen 1946 und 2014 in Deutschland 3.677 Betroffene sexueller Übergriffe von mindestens 1.670 Beschuldigten, darunter mehrheitlich Priester.

Zusätzlich zu der Telefonberatung ist im gleichen Zeitraum auch eine Internetberatung unter www.hilfe-nach-missbrauch.de freigeschaltet.

Weiter weist die Bischofskonferenz auf die Seite des Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hin: www.hilfeportal-missbrauch.de.

Zu der Wiederaufnahme der telefonischen Beratung hieß es: "Berichte rund um das Thema Missbrauch können bei Betroffenen seelische Probleme auslösen, weil plötzlich die Erinnerungen und das Leid wieder spürbar werden."

 

Quelle:
KNA