Bischöfe sind über Lage an Berliner Ankunftszentrum erschüttert

Beengte Verhältnisse

Der katholische Erzbischof Heiner Koch und der evangelische Bischof Christian Stäblein haben sich ein Bild von der aktuellen Situation im Ankunftszentrum Tegel gemacht. Die Lage sei bedrückend, sind sich beide einig.

Ankerzentrum für Flüchtlinge in Berlin Tegel (Archivbild) / © Mo Photography Berlin (shutterstock)

Erzbischof Heiner Koch und Bischof Christian Stäblein sind erschüttert über die Situation der im Ankunftszentrum Tegel untergebrachten Geflüchteten. 

Erzbischof Heiner Koch (l.) und der evangelische Bischof Christian Stäblein / © Christian Ditsch (epd)
Erzbischof Heiner Koch (l.) und der evangelische Bischof Christian Stäblein / © Christian Ditsch ( (Link ist extern)epd )

"Besonders bedrückend empfinde ich die Berichte von Eltern, deren Kinder seit Monaten in diesen beengten Verhältnissen leben müssen", sagte Erzbischof Koch am Mittwoch in Berlin. Ein strukturierter Zugang zu Bildungs- und Betreuungsangeboten sei schwer möglich. "Hier sehe ich den größten Bedarf an Verbesserung, wir dürfen den Kindern nicht ihre Zukunft verbauen."

Besorgt über seelische Verfassung der Menschen

Bischof Stäblein zeigte sich besorgt über die seelische Verfassung der Menschen im Zentrum: "Traumatisierte Kinder und Erwachsene benötigen dringend mehr Unterstützung, damit sie nach Flucht und Entwurzelung wieder Hoffnung und Stabilität finden können." Im Gespräch mit Betroffenen und Mitarbeitenden sei deutlich geworden, vor welch großen Herausforderungen die Menschen und die Verantwortlichen des Zentrums stünden.

Geflüchtete im Ankunftszentrum Tegel / © Christophe Gateau (dpa)

Das Ankunftszentrum wurde unmittelbar nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf dem Gelände des früheren Berliner Flughafens errichtet. Es gilt als das größte Geflüchtetenlager in Deutschland. Viele Geflüchtete leben dort seit vielen Monaten unter schlechten Bedingungen.