Bischöfe sorgen sich um Chinas Interessen in Simbabwe

"China plündert uns aus"

Simbabwe ist reich an Rohstoffen wie Kohle, Kupfer, Platin, Gold und Diamanten. China hat diese Quelle für sich entdeckt und investiert beispiellos in das Land und mutiert zum wichtigsten Wirtschaftspartner. Bischöfe aus Simbabwe sorgen sich allerdings.

Simbabwe: Ein Bauer pflügt mit Ochsen  / © Wolfgang Radtke (KNA)
Simbabwe: Ein Bauer pflügt mit Ochsen / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Fast ein Jahr nach dem Machtwechsel in Simbabwe hoffen die katholischen Bischöfe auf erfolgreiche Reformen durch die neue Regierung. Zugleich sorgen sie sich aber auch darum, dass ihrem Land der Ausverkauf drohen könnte, da China zum wichtigsten Wirtschaftspartner geworden sei, erklärte der Bischof der Diözese Chinhoyi, Raymond Mupandasekwa, anlässlich seines jüngsten Besuchs beim internationalen katholischen Missionswerk missio München.

Zugleich sagte der Kirchenmann, dass der neue Präsident Emmerson Mnangagwa sein Kabinett mit guten Leuten besetzt habe. Sie kämen aus allen Altersstufen, aus verschiedenen Schichten. Auch Experten aus der Wirtschaft seien dabei. Für die nötigen Reformen in dem Land im Süden Afrikas sei viel Geld notwendig. Doch wenn afrikanische Regierungen diese Hilfen nicht aus dem Westen bekämen, dann wendeten sie sich schnell anderen Partnern zu.

China vs. Simbabwe

Chinesische Investments sind nach den Worten von Mupandasekwa selten an Bedingungen geknüpft, etwa an die Einhaltung der Menschenrechte. Aber letztlich dienten Länder wie Simbabwe als Quelle für Rohstoffe und als Absatzmarkt für chinesische Produkte. "Wenn aus dem Westen kein Geld kommt, dann verkaufen afrikanische Regierungen ihre Seele an China", zeigte sich der Bischof überzeugt. "China gibt sein Geld ohne Bedingungen und plündert uns aus."

Noch hätten die Menschen in Simbabwe Geduld mit der neuen Regierung, die erst im August offiziell gewählt wurde. Der Bischof von Gokwe, Rudolf Nyandoro, sagte bei dem Besuch in München, nach 38 Jahren Amtszeit von Robert Mugabe könne sich nicht alles von heute auf morgen ändern. Mugabe war im November 2017 nach einem Putsch des Militärs zurückgetreten. Entscheidend für eine gute Entwicklung ist es nach den Worten der Bischöfe, der Jugend eine gute Schulbildung und die Aussicht auf eine gut bezahlte Arbeit zu bieten.


Quelle:
KNA
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