Bischöfe suchen gemeinsame Linie im Streit um Reformen

Wie geht's weiter mit dem Synodalen Weg?

Die katholischen Bischöfe in Deutschland suchen nach einer gemeinsamen Linie im Streit um innerkirchliche Reformen. Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung beraten sie darüber, wie das Reformprojekt Synodaler Weg weitergehen soll.

Bischöfe gehen über die Straße zu Beginn der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am 26. September 2022 in Fulda. Im grünen Mantel Beate Gilles, Generalsekretärin der DBK. / © Harald Oppitz (KNA)
Bischöfe gehen über die Straße zu Beginn der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am 26. September 2022 in Fulda. Im grünen Mantel Beate Gilles, Generalsekretärin der DBK. / © Harald Oppitz ( KNA )

Sie beraten kommenden Dienstag bis Donnerstag in Dresden auch darüber mit welchen Positionen sie in die letzte Synodalversammlung vom 9. bis 11. März gehen werden. 

Der Vatikan hatte im Januar die Spielräume für Kirchenreformen in Deutschland deutlich eingeschränkt. In einem Schreiben wandte er sich gegen die geplante Errichtung eines Synodalen Rats, in dem Bischöfe, Priester und Laien über Grundsatzfragen und Finanzmittel beraten und entscheiden sollten. Anlass für das Nein aus Rom war eine briefliche Anfrage der Ortsbischöfe aus Köln, Augsburg, Eichstätt, Passau und Regensburg. Sie wollten vom Vatikan wissen, ob sie verpflichtet sind, an einem Synodalen Ausschuss mitzuarbeiten, der den Synodalen Rat vorbereiten soll.

"Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt"

Uneins sind die Bischöfe auch hinsichtlich des "Umgangs mit geschlechtlicher Vielfalt" - so der Titel eines Dokuments, das bei der letzten Synodalversammlung in Frankfurt verabschiedet werden soll. Eine Minderheit ist dagegen, alternative Formen neben der Ehe von Mann und Frau aufzuwerten. Dies betrifft auch Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare, die in vielen Kirchengemeinden bereits möglich sind.

Liste der Themen ist lang

Auf dem Programm der Vollversammlung stehen viele weitere Themen. Darunter sind etwa die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der Kirche, die Vorbereitungen auf den Weltjugendtag im August in Lissabon und die Situation in der Ukraine ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs. Die Bischöfe informieren sich auch über die aktuelle Lage in Madagaskar. Aus dem afrikanischen Inselstaat werden Kardinal Desire Tsarahazana und der Generalsekretär der Madagassischen Bischofskonferenz, Bischof Gabriel Randrianantenaina, erwartet.

Die Deutsche Bischofskonferenz tagt zum zweiten Mal in ihrer Geschichte im Bistum Dresden-Meißen. Das erste Mal war 1996 im Bildungshaus Schmochtitz nahe Bautzen. Das 2021 in Dresden angesetzte Treffen fand wegen der Corona-Pandemie nur online statt.

Bistum Dresden-Meißen

Blick auf die Hofkirche in Dresden / © Anton Kudelin (shutterstock)
Blick auf die Hofkirche in Dresden / © Anton Kudelin ( shutterstock )

Das alte Bistum Meißen wurde 968 gegründet und ging im Zuge der Reformation unter. 1921 erhob Papst Benedikt XV. die damalige Apostolische Präfektur Meißen zum neuen Bistum Meißen mit Bischofssitz in Bautzen. 1979 wurde der Name des Bistums in Dresden-Meißen geändert, der damalige Bischof Gerhard Schaffran verlegte den Bischofssitz nach Dresden. Gegenwärtig gehören dem Bistum rund 140.000 Katholiken an, etwa drei Prozent der Bevölkerung. Nur die Siedlungsgebieten der sorbischsprachigen Minderheit in der Oberlausitz sind katholisch dominiert. (kna/20.06.2021)

Quelle:
KNA