Bischöfe veröffentlichen "Eckpunkte zur Ehevorbereitung"

Dankbarkeit und Respekt

Die deutschen katholischen Bischöfe wollen mit einem neuen Flyer die Anregungen von Papst Franziskus für eine bessere Ehevorbereitung umsetzen. Zu den Themen gehöre auch die "verantwortungsvolle Elternschaft".

Religiöse oder staatliche Trauung? / © Patrick Pleul (dpa)
Religiöse oder staatliche Trauung? / © Patrick Pleul ( dpa )

In seinem Schreiben Amoris laetitia zu Ehe und Familie hatte Franziskus die Kirche eindringlich aufgefordert, in der Ehevorbereitung und in der späteren Begleitung von Ehepaaren besser zu werden.

In einem am Montag in Bonn veröffentlichten Schreiben heben die Bischöfe die besondere Bedeutung der Ehe aus christlicher Sicht hervor. Es sei nicht mehr selbstverständlich "eine dauerhafte Bindung in Form einer Ehe einzugehen, schon gar nicht als lebenslang andauernde christliche Ehe", erklärte der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz, der Berliner Erzbischof Heiner Koch. Umso wichtiger sei daher eine "solide Ehevorbereitung". Weitere Schritte der Umsetzung von Amoris laetitia sollen folgen.

"Wir nehmen ihre Bitte ernst"

Die neuen "Eckpunkte zur Ehevorbereitung" richten sich an Seelsorger und pastorale Mitarbeiter und beschreiben "die theologischen und anthropologischen Grundlagen der christlichen Ehe sowie einige pastorale Standards, die für die Ehevorbereitung für unverzichtbar gehalten werden".

Wörtlich heißt es in dem neuen Flyer weiter: "Brautpaaren, die katholisch heiraten wollen, begegnen wir wohlwollend und freundlich, in einer offenen und wertschätzenden Haltung. Auch wenn den Paaren (noch) nicht klar ist, was das Sakrament bedeutet, ja sie zum Teil nur über ein oberflächliches Glaubenswissen verfügen, nehmen wir ihre Bitte ernst."

"Nicht nur Geburtenregelung"

Auch Probleme und Herausforderungen seien offen anzusprechen, schreiben die Bischöfe weiter. So gelte es, in der Ehevorbereitung "die Hochschätzung der Sexualität" hervorzuheben, zugleich aber deutlich zu machen, "dass verantwortungsvolle Elternschaft mehr ist als Geburtenregelung".

Es gehe zudem um Dankbarkeit und Respekt der Eheleute voreinander und um die Ordnung, die Gott der Schöpfung mitgegeben habe: "Der Weg der natürlichen Empfängnisregelung bzw. Familienplanung nimmt diesen Zusammenhang auf. Er ist weniger Methode als Lebenshaltung." Zu dieser Lebenshaltung gehöre auch, "dass es für die Ehepaare kein Recht auf ein Kind um jeden Preis geben kann".


Quelle:
KNA