Die Entscheidung fiel britischen Medienberichten zufolge bereits am Dienstag beim Welttreffen der Leiter der Kirchenprovinzen im englischen Canterbury. Die Episkopalkirche in Schottland hatte im Juni dieses Jahres für die Einführung kirchlicher Trauungen für gleichgeschlechtliche Paare gestimmt und vergangenen Monat eine erste Eheschließung von homosexuellen Partnern durchgeführt.
Laut den Medienberichten bedeuten die von den anglikanischen Bischöfen verhängten Sanktionen den dreijährigen Ausschluss der schottischen Anglikaner aus Entscheidungs- und Repräsentationsgremien.
Enttäuschung bei Schotten
Der Primas der schottischen Anglikaner, Mark Strange, zeigte sich enttäuscht über den Beschluss der anglikanischen Bischöfe. Er erkenne an, dass die Entscheidung der schottischen Synode für die Homosexuellen-Ehe "für Verletzungen und Wut in Teilen der anglikanischen Gemeinde" gesorgt habe.
Seine Kirche habe aber entschieden, dass "Liebe Liebe bedeutet" - unabhängig von der sexuellen Orientierung. Von dieser Position ausgehend, werde er sich aber bemühen, die Beziehungen zu den anderen anglikanischen Provinzen wieder neu aufzubauen.
Afrikanischer Boykott
Auch der Erzbischof von Canterbury und Primas der Anglikanischen Kirche, Justin Welby, sagte, er sei angesichts der am Dienstag getroffenen Entscheidung "sehr traurig". Die Primasse von Nigeria, Uganda und Ruanda hatten mit Hinweis auf das Thema Sexualität und den liberalen Kurs einiger Nationalkirchen das Welttreffen der anglikanischen Bischöfe boykottiert. Sie waren gar nicht erst angereist.