Die Koalition sei von der katholischen Erzdiözese Sydney, der anglikanischen Diözese Sydney sowie von den Organisationen "Australian Christian Lobby" und "Marriage Alliance" angestoßen worden, hieß es am Montag in einer Presseerklärung.
In einem Interview der Tageszeitung "The Australian" warnte Sydneys Erzbischof Anthony Fisher vor einer Einschränkung der Religions- und Meinungsfreiheit, sollten die Befürworter der "Homoehe" das Referendum gewinnen. "Werden Lehrer weiterhin die Freiheit haben, die kirchliche Lehre über die Ehe zu unterrichten, oder werden sie gezwungen, nach einem politisch korrekten Curriculum zu unterrichten", fragte Erzbischof Fisher.
Werbung in Familien, Gemeinden und Nachbarschaften
Auf der Website der "Koalition für die Ehe" werden die Internetnutzer aufgefordert, im Schneeballsystem in ihren Familien, Gemeinden und Nachbarschaften Unterstützer zu werben. Damit wollten die Kirchen einen Beitrag zu einer "respektvollen" Debatte leisten, sagte der anglikanische Bischof von Südsydney, Michael Stead, laut australischen Medienberichten. Die Menschen sollten ihre Meinung sagen können - "ohne die Angst, als Fanatiker oder als homophob abgestempelt zu werden".
Kritik an der "Nein-Kampagne"
Die ökumenische Nein-Kampagne stößt allerdings auf Kritik. Bill Crews, ein Pastor der Uniting Church, sagte Berichten zufolge, die Koalition "spricht nur für einen Teil" der Christen.
Premierminister Malcolm Turnbull will die Australier per Briefwahl über eine Öffnung der Ehe abstimmen lassen. Das Abstimmungsverfahren soll am 12. September mit dem Versand der Stimmzettel beginnen und umgerechnet gut 81 Millionen Euro kosten. Mit dem Referendum per Brief will Turnbull aus Rücksicht auf den konservativen Flügel seiner Liberalen Partei eine parlamentarische Abstimmung vermeiden.