Erstmals werden verbindliche Standards für öffentliche Exerzitien und für die Ausbildung von Exerzitienbegleiterinnen und -begleitern formuliert, wie die Bischofskonferenz am Montag in Bonn mitteilte.
Die katholischen Bischöfe wollten so "nicht zuletzt dem Missbrauch geistlicher Autorität, der in jüngster Zeit verstärkt ins Bewusstsein tritt, vorbeugen", hieß es. Exerzitien dienen Gläubigen zur Vertiefung der eigenen Beziehung zu Gott.
Die Rahmenordnung "Suchet mein Angesicht" soll laut Mitteilung der Bischofskonferenz zudem die Qualität von Exerzitien fördern und denjenigen einen Orientierungsrahmen geben, die sie anbieten oder an den Übungen teilnehmen.
Michael Gerber, Vize-Vorsitzender der Bischofskonferenz und Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste, erklärte: "Exerzitien bieten günstige Rahmenbedingungen, um den Glauben zu vertiefen und in der Kraft des Heiligen Geistes zu einer Erneuerung des Lebens zu finden. (...) Sie stellen aber auch eine Intensivzeit dar, die Gefährdungen ausgesetzt sein kann."
Das "geistliche Wachstum" fördern
Die Veröffentlichung der Leitlinien soll demnach nicht als ein Unter-Verdachtstellen verstanden werden, sondern vielmehr das "geistliche Wachstum" fördern. Seelsorgende und Gläubige seien eingeladen, sich mit den Haltungen, Kriterien und Erfordernissen zu beschäftigen, die in der Rahmenordnung beschrieben seien.