Bischöfe warnen USA vor Militärkonflikt mit Nordkorea

Kommt zurück, zum Dialog!

Wenn jeder gleich viel Macht hat, ist das kein Garant für Frieden. Der US-Bischof Oscar Cantu und der Erzbischof von Seoul, Andrew Yeom Soo-jung, lehnen eine militärische Lösung im Korea-Konflikt ab.

Kardinal von Seoul Andrew Yeom Soo-jung / © Romano Siciliani (KNA)
Kardinal von Seoul Andrew Yeom Soo-jung / © Romano Siciliani ( KNA )

Hochrangige Kirchenvertreter in den USA und Südkorea haben die US-Regierung eindringlich vor einer militärischen Lösung des Konflikts mit Nordkorea gewarnt. Die "hohe Gewissheit einer Katastrophe mit Tod und Zerstörung bei jedweder militärischen Aktion" müsse die USA veranlassen, eine politische Lösung zu suchen, forderte US-Bischof Oscar Cantu in einem Brief an US-Außenminister Rex Tillerson. Das berichtet die Presseagentur Catholic News Service.

US-Bischof Cantu ruft zu Gesprächen auf

Der Bischof von Las Cruces im Bundesstaat New Mexico, der dem US-Bischofsausschuss für internationale Gerechtigkeit und Frieden vorsteht, forderte stärkere diplomatische Anstrengungen zur Beendigung des Konflikts. Die Gewaltandrohung von Nordkoreas Führung dürfe nicht "unterschätzt oder ignoriert" werden, mahnte Bischof Cantu. Diese Krise erinnere daran, "dass nukleare Abschreckung und somit eine gegenseitig gesicherte Zerstörung den Frieden nicht gewährleisten". Statt dessen würden dadurch Spannungen verschärft und ein Rüstungswettlauf in Gang gesetzt. Die Länder stationierten immer mehr Massenvernichtungswaffen, um andere Nationen einzuschüchtern oder zu bedrohen. 

Erzbischof von Seoul tief besorgt

Aus der südkoreanischen Hauptstadt Seoul meldete sich inzwischen auch Kardinal Andrew Yeom Soo-jung zu Wort. Er bete für Nordkorea, dass es einer Entnuklearisierung auf der Halbinsel zustimmen werde, die bewaffnete Konfrontation aufgeben und an den Verhandlungstisch kommen, um so die Spannungen zu lindern. Der Erzbischof von Seoul äußerte anlässlich des bevorstehenden koreanischen Nationalfeiertags "tiefe Besorgnis" über die derzeitige Krise. "Ich fordere die Führung auf, Frieden als obersten Weg zu betrachten und weiterzuverfolgen und unsere Gesellschaft auf den Weg zum Gemeinwohl zu führen."

Trump und Kim Jong-un im Streit

Als Reaktion auf die Aussage von US-Präsident Donald Trump, Nordkorea im Ernstfall mit "Feuer und Zorn" begegnen zu wollen, hatte das Regime von Machthaber Kim Jong-un mit einem Raketenangriff auf die US-Pazifikinsel Guam gedroht. Trump legte am Donnerstag nochmals rhetorisch nach und sagte, seine Aussage sei vielleicht "nicht hart genug" gewesen.


Quelle:
KNA