Bischöfe würdigen Polens Einsatz für ukrainische Geflüchtete

"Wir wollen und müssen voneinander lernen"

Die katholischen Bischöfe in Deutschland und Polen haben sich für die Unterstützung der Ukraine "in ihrem Verteidigungskampf gegen die russischen Truppen" ausgesprochen. Das teilte die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mit.

Polnisch-Deutsche Kontaktgruppe in Schloss Pławniowice / © Pöner (DBK)
Polnisch-Deutsche Kontaktgruppe in Schloss Pławniowice / © Pöner ( DBK )

Vorher war ein dreitägiges Treffen der Kontaktgruppe beider Bischofskonferenzen zu Ende gegangen. Die Abwehr gegen den Aggressor stehe im Interesse eines freiheitlichen Europas und diene dem Frieden des gesamten Kontinents, hieß es.

Bischof Bertram Meier / © Dieter Mayr (KNA)
Bischof Bertram Meier / © Dieter Mayr ( KNA )

Auch wollen sich die Kirchen weiterhin an der Hilfe für ukrainische Geflüchtete beteiligen. Der Augsburger Bischof Bertram Meier, der die Zusammenkunft von deutscher Seite leitete, dankte den Katholiken in Polen für ihre "herausragende Solidarität mit den Menschen, die unter die Räder des Krieges geraten sind oder zu geraten drohen". Polen zeige sich in der derzeitigen Krise als "humanitäre Großmacht" und biete "den Kräften der Zerstörung und Menschenfeindlichkeit die Stirn.

Beratungen über synodale Prozesse

Einen weiteren Schwerpunkt der Beratungen bildeten der Reformprozess Synodaler Weg in Deutschland sowie der von Papst Franziskus in Gang gesetzte weltweite synodale Prozess, der in eine Weltbischofssynode münden wird. Die polnische Seite machte den Angaben zufolge deutlich, dass manche Ideen, die beim Synodalen Weg in Deutschland vorgebracht würden, in Polen auf Unbehagen stießen.

Zugleich sehe sich aber auch die Kirche in Polen vor vielerlei Probleme gestellt, die dazu zwängen, über geeignete Reformen nachzudenken, heißt es in der Mitteilung. Dies zeige sich augenblicklich besonders in den diözesanen Veranstaltungen, mit denen sich die Kirche in Polen an dem von Papst Franziskus ausgerufenen Prozess einer synodalen Kirche beteilige. "Wir haben uns bemüht, uns besser zu verstehen, und ich denke, dies ist uns auch gelungen", betonte Meier. "Wir wollen und wir müssen in einer dialogischen Kirche voneinander lernen."

Besuch des Edith-Stein-Museums

Am 9. August jährt sich zum 80. Mal der Todestag der aus Breslau stammenden Jüdin und heiliggesprochenen Ordensfrau Edith Stein, die von den Nationalsozialisten ermordet wurde.

Aus diesem Anlass besuchte die Kontaktgruppe das Edith-Stein-Museum in Lubliniec und feierte eine Heilige Messe zum Gedenken. Von polnischer Seite leitete Bischof Jan Kopiec das Treffen; zudem nahmen der Warschauer Kardinal Kazimierz Nycz, Bischof Tadeusz Litynski und der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt teil.

Weltsynode 2021-2024

Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Erstmals werden bei einer Synode Nicht-Bischöfe und Nicht-Priester im großen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch Frauen.

Inhaltlich soll es vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Obwohl erstmals auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht haben, handelt es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode.

Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Eröffnung der Weltsynode im Oktober 2021 / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA