Bischof Ackermann wirbt mit Kriegsgeschoss für Frieden in der Ukraine

Patronenhülse mit Schutzengel-Motiv

Eine Kriegswaffe als Hoffnungssymbol? Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat ein unerwartetes Zeichen gesetzt und präsentierte eine verzierte Patronenhülse mit Schutzengel-Motiv. Menschen in der Ukraine suchen Halt und Hoffnung.

Bischof Stephan Ackermann / © Harald Oppitz (KNA)

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat die Opferbereitschaft der Ukraine und "den mutigen Abwehrkampf" des Landes gegen Russland gewürdigt. 

Die Menschen in dem angegriffenen Land wollten sich nicht mit Leid, Tod und Zerstörung abfinden, sagte er am Montagabend in Trier. Als Zeichen für Hoffnung im Krieg präsentierte er eine verzierte Patronenhülse der ukrainischen Flugabwehr, die für die Abwehr des "ungerechten Aggressors" Russland stehe, die er von einem Ukrainer erhalten habe.

Der Bischof sprach davon, wie er beim Erhalt der Kriegswaffe zugleich erschüttert und berührt gewesen sei. Die Hülse des Kriegsgeschosses ist laut Ackermann verziert mit einem blau gewandeten Schutzengel, der behutsam ein Haus in der Hand hält und seine Flügel beschützend über die Häuser zu seinen Füßen ausbreitet.

"Mitgefühl nicht verlieren"

"Die Hauptsache ist, menschlich zu bleiben: Das Menschsein, die Gefühle, das Mitgefühl nicht zu verlieren", betonte der Bischof. Er verwies auf die Sehnsucht der Ukrainerinnen und Ukrainer nach Heimat und Schutz.

Ackermann äußerte sich am Jahrestag des Angriffs Russlands auf die gesamte Ukraine im Rahmen einer Solidaritätsveranstaltung im Trierer Dom. Anschließend fand eine pro-ukrainische Demonstration vor dem Weltkulturerbe Porta Nigra statt.

Bistum Trier

Das Bistum Trier ist das älteste in Deutschland. Es erstreckt sich über eine Fläche von 12.870 Quadratkilometern. Im Bistum Trier, das Grenzen zu Frankreich, Luxemburg und Belgien hat, leben etwa 2,5 Millionen Menschen, davon sind 1,1 Millionen katholisch. 

Als erster Bischof von Trier gilt der Heilige Eucharius im dritten Jahrhundert. Das spätere Erzbistum, dessen Oberhirten seit 1198 auch Kurfürsten waren, war eines der wichtigsten im alten Reich. Es umfasste ein Gebiet vom französischen Stenay an der Maas im Westen bis vor Gießen im Osten. 

Liebfrauenkirche und Trierer Dom / © Julia Steinbrecht (KNA)