Bischof bedauert Irritationen über seine Tempolimit-Kritik

"Raser-Bischof" rast gar nicht

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, bedauert die Irritationen, die er in seinem ersten Amtsjahr durch Aussagen zu einem Tempolimit auf Autobahnen ausgelöst hat.

Diskussion um Tempolimit auf Autobahnen / © Stockhausen (shutterstock)
Diskussion um Tempolimit auf Autobahnen / © Stockhausen ( shutterstock )

Heute würde er den Satz, dass er nicht freiwillig maximal 100 Stundenkilometer auf der Autobahn fahre, ergänzen, sagte er in einem am Mittwoch auf Youtube veröffentlichten Video. "Natürlich halte ich mich an die Richtgeschwindigkeit – das mache ich schon immer", sagte er. Außerdem nutze er öffentliche Verkehrsmittel, soweit das möglich sei.

Gohl hatte vor Weihnachten in einem Zeitungsinterview den Beschluss der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für ein freiwilliges Tempolimit als Beitrag zum Klimaschutz kritisiert. "Solche Vorschriften sind nicht die Aufgabe der Kirche", sagte er damals. Die Kirche dürfe nicht in erster Linie als Moralinstitution wahrgenommen werden, die bevormundet.

Der Bischof war nach eigenen Worten überrascht, dass er aufgrund des Interviews als "Raser-Bischof" tituliert worden sei. Es sei gleich unterstellt worden, dass man 200 Stundenkilometer fahre, wenn man sage, dass man sich an Tempo 100 nicht halten wolle. "Das wundert mich dann auch innerhalb der Kirche, wo wir doch immer bitten, dass man differenziert schaut", sagte Gohl.

Quelle:
epd