Obwohl wir oft enttäuscht worden sind", sagte Franz-Josef Bode am Donnerstagabend bei einer Podiumsdiskussion in Osnabrück weiter. Hinter den Beschlüssen des Reformprozesses stehe eine große Mehrheit der deutschen Bischöfe. Daher glaube er, dass der Vatikan in einen Dialog mit der Kirche in Deutschland treten werde.
ZdK: Synodaler Weg habe Themen aus der Tabuzone herausgeholt
Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Birgit Mock, erklärte, der Synodale Weg habe viele Themen aus der Tabuzone herausgeholt. Themen wie die Rolle der Frau oder der Umgang mit Homosexuellen seien innerhalb der Kirche besprechbar geworden.
"Das finde ich einen wirklichen Erfolg." Gleichzeitig habe der Reformprozess Machtkonflikte in der Kirche offenbart. Mock lobte das Bistum Osnabrück. Es sei bundesweit das erste Bistum, das an die Umsetzung der Beschlüsse gehe.
Synodaler Weg: Drei Jahre Beratung über die Zukunft der Kirche
Der Synodale Weg war am 11. März in Frankfurt mit einer fünften Vollversammlung zu Ende gegangen. Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien hatten gut drei Jahre lang über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland beraten.
Beschlossen wurde etwa, dass es künftig Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare geben soll. Ferner soll der Papst gebeten werden, den Pflichtzölibat für Priester neu zu prüfen. Das Bistum Osnabrück hatte vergangen Woche angekündigt, mehrere Beschlüsse des Reformprozesses schon bald umzusetzen.