Bischof Bode hält Synodalen Weg für keine Täuschung

"Obwohl wir oft enttäuscht worden sind"

Der Osnabrücker Bischof Bode glaubt nach eigenen Worten fest daran, dass der Reformprozess Synodaler Weg zu konkreten Veränderungen in der katholischen Kirche führen wird. "Ich gehe davon aus, dass es nicht eine große Täuschung ist."

Bischof Franz-Josef Bode / © Maximilian von Lachner (SW)
Bischof Franz-Josef Bode / © Maximilian von Lachner ( SW )

Obwohl wir oft enttäuscht worden sind", sagte Franz-Josef Bode am Donnerstagabend bei einer Podiumsdiskussion in Osnabrück weiter. Hinter den Beschlüssen des Reformprozesses stehe eine große Mehrheit der deutschen Bischöfe. Daher glaube er, dass der Vatikan in einen Dialog mit der Kirche in Deutschland treten werde.

ZdK: Synodaler Weg habe Themen aus der Tabuzone herausgeholt

Die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Birgit Mock, erklärte, der Synodale Weg habe viele Themen aus der Tabuzone herausgeholt. Themen wie die Rolle der Frau oder der Umgang mit Homosexuellen seien innerhalb der Kirche besprechbar geworden.

Birgit Mock (r.) im Gespräch mit Irme Stetter-Karp / © Maximilian von Lachner (SW)
Birgit Mock (r.) im Gespräch mit Irme Stetter-Karp / © Maximilian von Lachner ( SW )

"Das finde ich einen wirklichen Erfolg." Gleichzeitig habe der Reformprozess Machtkonflikte in der Kirche offenbart. Mock lobte das Bistum Osnabrück. Es sei bundesweit das erste Bistum, das an die Umsetzung der Beschlüsse gehe.

Synodaler Weg: Drei Jahre Beratung über die Zukunft der Kirche

Der Synodale Weg war am 11. März in Frankfurt mit einer fünften Vollversammlung zu Ende gegangen. Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien hatten gut drei Jahre lang über die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland beraten.

Beschlossen wurde etwa, dass es künftig Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare geben soll. Ferner soll der Papst gebeten werden, den Pflichtzölibat für Priester neu zu prüfen. Das Bistum Osnabrück hatte vergangen Woche angekündigt, mehrere Beschlüsse des Reformprozesses schon bald umzusetzen.

Die Voten des Synodalen Wegs im Überblick

Die fünfte und letzte beschlussfassende Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt (9. - 11. März) hat Beschlüsse zu Reformen in der katholischen Kirche gefasst. Insgesamt berieten die 210 Delegierten von Donnerstag bis Samstag zehn Papiere. Acht Texte wurden in Zweiter Lesung verabschiedet. Ein Text wurde zur Weiterbearbeitung in den noch zu gründenden Synodalen Ausschuss überwiesen. Ein Text passierte die Erste Lesung und ist deswegen noch nicht final beschlossen.

Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) fasst wesentliche Inhalte und Abstimmungsergebnisse zusammen.

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )
Quelle:
KNA