"Die Caritas, die diese Seite mit vielen Infos zu den Wahlprogrammen der Parteien ins Netz gestellt hat, hilft so, Fakten und fakes zu unterscheiden, und immunisiert gegen Stimmungsmacher", schreibt Puff in einem Beitrag für die Zeitschrift "basis", die von der Schönstatt-Bewegung herausgegeben wird.
Die Seite www.waehltmenschlichkeit.de (www.waehltmenschlichkeit.de) des katholischen Sozialverbands sei eine "gute Hilfe für immer noch Unentschlossene", betonte Puff. Denn "die Namen der Parteien auf Tischtennisbälle zu schreiben und dann losen, was man wählen soll, geht gar nicht! Aus Protest nicht zur Wahl gehen auch nicht." Man müsse sich schon die Mühe machen, sich mit Inhalten und Kandidaten auseinanderzusetzen.
Test fürs Bauchgefühl
Dazu, so der Bischof, sei die Aktion eine wertvolle Hilfe, um etwa zu testen, wie hilfreich das eigene Bauchgefühl ist: "Wie haben sich rechtsmotivierte Straftaten entwickelt? Wie viele Menschen wurden bei uns eingebürgert? Wie entwickeln sich die Mieten? Erstaunlich, wie falsch man mit dem Bauchgefühl manchmal liegt."
Puff lobte ebenfalls die Aktion "U18-Wahl", an der sich auch viele kirchliche Jugendverbände beteiligt hatten. Dabei hatten sich mehr als 215.000 Kinder und Jugendliche bundesweit mit den Parteiprogrammen beschäftigt und mit Kandidaten in den Wahlkreisen diskutiert.
Legitimität des Systems leidet
Angesichts zunehmender Wahlmüdigkeit "eine genial wichtige Idee", so der Bischof. Denn immerhin habe sich die Zahl der Nichtwähler bei Bundestagswahlen von 8,9 Prozent im Jahr 1972 auf 28,5 Prozent im Jahr 2013 verdreifacht: "Wenn aber große Teile der Bevölkerung ihren politischen Willen nicht mehr äußern, leidet darunter die Legitimität des gesamten politischen Systems."