Bischof Feige malt düsteres Bild von der AfD

Keine Meinungsfreiheit mehr?

Die AfD ist nach Ansicht des Magdeburger Bischofs Gerhard Feige in einer pluralistischen Gesellschaft ein Fremdkörper. "Völkischer Nationalismus ist unvereinbar mit dem Christentum. Wir verehren keinen germanischen Stammesgott".

Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg / © Dominik Wolf (KNA)
Gerhard Feige, Bischof von Magdeburg / © Dominik Wolf ( KNA )

Das sagte Feige der "Magdeburger Volksstimme" (Montag). Zur Kritik, dass Kirche sich nicht in Politik einmischen solle, sagte Feige: "Das Evangelium ist nicht unpolitisch. Zu meinen, es gehe nur um Himmel oder Hölle, ist ein Trugschluss."

Symbolbild AfD Wahlplakat / © Hendrik Schmidt (dpa)
Symbolbild AfD Wahlplakat / © Hendrik Schmidt ( dpa )

Der Bischof räumte ein, dass sich die Kirche nicht unbedingt ins politische Tagesgeschäft einmischen sollte. "Wenn es aber um Grundsätzliches wie das gesellschaftliche Miteinander, um Solidarität und die Würde eines jeden Menschen geht, müssen auch wir Christen uns zu Wort melden."

Keine Meinungsfreiheit mehr

Sachsen-Anhalts AfD-Co-Fraktionschef Oliver Kirchner hatte unlängst gesagt: "Pfaffen sollen beten und keine Politik machen." Der AfD-Fraktionsvize Hans-Thomas Tillschneider hatte im Februar "alle wahren Katholiken" zum Kirchenaustritt aufgerufen und sprach von einer "zutiefst gottfernen Institution". Nach Ansicht von Bischof Feige zeigt das: "Wenn sie so aggressiv reagieren und das die Linie ist, wissen wir, was uns blüht, wenn sie an die Macht kommen würden." Dann gäbe es laut Feige keine Meinungsfreiheit mehr.

Die katholischen Bischöfe hatten sich in einer gemeinsamen Erklärung im Februar klar gegen die AfD positioniert und sie als für Christen nicht wählbar eingestuft. In Sachsen-Anhalt wird die Partei vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.

Bistum Magdeburg

Das Bistum Magdeburg zählt zu den jüngsten Bistümern in der Bundesrepublik. Die Geschichte des katholischen Glaubens in der Region reicht allerdings zurück bis ins achte Jahrhundert.

Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf (KNA)
Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf ( KNA )
Quelle:
KNA