Ihn entsetze der Tod des 22-Jährigen, doch dies "zum Anlass zu nehmen, um Wut und Hass gegen Ausländer und Andersdenkende zu schüren oder sogar gewalttätig zu werden, ist genauso verwerflich", sagte Feige der Katholischen Nachrichten-Agentur in Magdeburg. "Leben und handeln wir nicht unter unserer Würde."
Hintergrund und Reaktionen
Nach einem Streit zwischen zwei Männergruppen starb der junge Deutsche am Sonntag laut Obduktion an Herzversagen, wie die Polizei mitteilte. Gegen zwei Afghanen wurde Haftbefehl wegen Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge erlassen.
Am Sonntagabend beteiligten sich in Köthen laut Innenministerium rund 2.500 Menschen an einem sogenannten Trauermarsch, zu dem rechte Gruppierungen aufgerufen hatten. Zuvor demonstrierten rund 200 Menschen gegen fremdenfeindliche und rassistische Hetze. An einer Trauerandacht der Evangelischen Landeskirche Anhalts für das Opfer nahmen den Angaben zufolge 300 Menschen teil.
Rechtsstaat gefordert
Feige mahnte: "Der Rechtsstaat muss nach seinen Möglichkeiten noch intensiver nach Wegen suchen, um Aggressionen zu verhindern oder wenigstens einzudämmen, die Integration zu fördern und gesellschaftliche Verwerfungen zu befrieden." Das aber betreffe auch alle Bürger, unterstrich der Bischof.
Der evangelische Kirchenpräsident Joachim Liebig erklärte: "Das schreckliche Ereignis muss mit Umsicht aufgeklärt werden. Jede politische Instrumentalisierung ist abzulehnen und würde zu einer Eskalation führen, die schreckliche Folgen haben könnte." Der Tod eines Menschen sei der "schlechteste Anlass für eine Instrumentalisierung".