Bischof Feige zur Ökumenebestrebungen

"Spaltung schadet Glaubwürdigkeit der Kirchen"

Der katholische "Ökumenebischof" Gerhard Feige hat zu weiteren Schritten gegen die "konfessionelle Spaltung" aufgerufen. Für viele Menschen sei es "nicht mehr verständlich, wieso es eine gespaltene Christenheit gibt".

Bischof Gerhard Feige / © Jörg Loeffke (KNA)
Bischof Gerhard Feige / © Jörg Loeffke ( KNA )

Sie sei "zu einem großen Teil dafür mitverantwortlich, dass das Christliche und Kirchliche in unserer Gesellschaft an Bedeutung und Glaubwürdigkeit verloren hat", sagte Feige in der evangelischen Wittenberger Stadtkirche Sankt Marien. Feige sprach einem Gottesdienst zur Themenwoche Ökumene im Rahmen der Weltausstellung Reformation.

Spaltung führt zu Einseitigkeiten

Der Vorsitzende der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz betonte, die Spaltungen hätten auch "zwangsläufig zu Einseitigkeiten geführt. Jede der christlichen Traditionen habe bestimmte Elemente als das für sie Spezifische herausgestellt und sich entsprechend von den charakteristischen Merkmalen der anderen distanziert. "Ökumene ist notwendig, damit wir unsere konfessionellen Einseitigkeiten überwinden und uns gegenseitig vermitteln, was wir in unserer jeweiligen Tradition nicht entsprechend haben festhalten können", sagte Feige.

Auswirkungen auf die Gesellschaft

Der Bischof des Bistums Magdeburg erinnerte auch an die konfessionell gemischten Ehen, "die oftmals mit ihren Problemen und Schwierigkeiten zwischen den Kirchen stehen". Aus konfessionellen Gegensätzen hätten sich überdies gesellschaftliche Tragödien ergeben oder stünden damit in Verbindung, räumte der Bischof ein. Er verwies auf die Konflikte in Nordirland, im ehemaligen Jugoslawien und in der Ukraine. 

Gerhard Feige

Gerhard Feige wurde 1951 in Halle geboren und machte sein Abitur in der Saale-Stadt. Er studierte Theologie in Erfurt . Nach seiner Priesterweihe 1978 in Magdeburg war er Seelsorger in Salzwedel und Magdeburg.

1982 wurde er als wissenschaftlicher Assistent nach Erfurt berufen, zum Philosophisch-Theologischen Studium. Er promovierte in Theologie 1988, es folgte ein einjähriger Studienaufenthalt in Rom.

Bischof Gerhard Feige
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Quelle:
KNA