Bischof Genn behält nach Rücktritt wichtige Aufgabe

Genn will weiterhin den Papst beraten

Nach seinem Rücktritt als Bischof von Münster hat Felix Genn schon genaue Vorstellungen, wie er seine dazugewonnene Freizeit nutzen wird. Das verriet der 74-Jährige am Freitagabend in der Jugendkirche Münster.

Bischof Felix Genn kündigt Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch an / © Guido Kirchner (dpa)
Bischof Felix Genn kündigt Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch an / © Guido Kirchner ( (Link ist extern)dpa )

Das katholische Internetportal "kirche-und-leben.de" berichtete am Wochenende, dass Genn zu Gast bei der letzten Ausgabe der Veranstaltungsreihe "Ask the Bishop" war.

Felix Genn wird am 6. März 75 Jahre alt. Wie es üblich ist, hat er aus diesem Anlass Papst Franziskus seinen Rücktritt als Bischof angeboten. Genn erklärte den Besuchern der Jugendkirche, seine Freizeit wolle er nutzen, um zu lesen, Musik zu hören und an der frischen Luft spazieren zu gehen. Er ergänzte: "Dafür habe ich als Bischof keine Zeit."

Doch er habe nicht vor, sich komplett aus allen Aufgaben zurückzuziehen: Weiterhin werde er den Papst bei der Ernennung von Bischöfen beraten und versuchen, Wege zu finden, wie Laien besser an der Bischofswahl beteiligte werden können. Mit einer Ausnahme: Bei der Suche nach seinem Nachfolger als Bischof von Münster habe er nicht genug Abstand, sagte Genn.

Bischof Felix Genn / © Julia Steinbrecht (KNA)

Genn kommt aus dem Bistum Trier. Dort wurde er 1999 zum Bischof geweiht. Bis 2003 war er dort Weihbischof, bevor er die Leitung des Bistums Essen übernahm. Seit 2009 ist Genn Bischof von Münster. Zudem ist er seit 2013 Mitglied des für Personalfragen zuständigen vatikanischen Dikasteriums für die Bischöfe.

So funktioniert der Rücktritt eines Bischofs

Ein Bischof der römisch-katholischen Kirche kann nicht selbst zurücktreten, laut Kirchenrecht kann er dem Papst aber seinen Amtsverzicht anbieten. Wenn das Gesuch vom Heiligen Vater angenommen wird, behält der Betreffende den Titel eines Bischofs, denn die Bischofsweihe als Sakrament gilt als unumkehrbar. Aus einem Diözesanbischof als Vorsteher eines Bistums wird aber ein Titularbischof.

Ein Pileolus: Kopfbedeckung eines Bischofs / © N.N. (KNA)