"Ich stehe weiter dazu und setze mich mit ganzer Kraft dafür ein", sagte Genn mit Blick auf die Reformdebatte am Freitag in Münster. "Insgesamt bin ich zuversichtlich, dass dieser Synodale Weg Früchte bringen wird, aber es ist auch noch ein gutes Stück Arbeit."
Die Kirche müsse Synodalität lernen, sagte Genn. Vielleicht liege darin auch eine "gewisse Skepsis" des Papstes begründet.
Diskussion um Papst-Äußerungen
In einem am Dienstag veröffentlichten Interview hatte Franziskus erklärt: "Es gibt eine sehr gute evangelische Kirche in Deutschland. Wir brauchen nicht zwei von ihnen." Es sei problematisch, "wenn der Synodale Weg von den intellektuellen, theologischen Eliten ausgeht und sehr stark von äußeren Zwängen beeinflusst wird". Diese Äußerungen wurden teilweise als Kritik am Reformprojekt verstanden.
Im Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche. Ausgangspunkt ist eine jahrelange Kirchenkrise, die der Missbrauchs-Skandal verschärft hat. In der Debatte geht es vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche.