Bischof Genn trifft sich mit Missbrauchsbetroffenen

Konkrete Hilfen zugesagt

Der Münsteraner Bischof Felix Genn hat sich mit rund 60 von sexuellem Missbrauch in der Kirche betroffenen Menschen getroffen. Einen entsprechenden Bericht des WDR bestätige ein Bistumssprecher. Weitere Angaben machte er nicht.

Bischof Felix Genn / © Guido Kirchner (dpa)
Bischof Felix Genn / © Guido Kirchner ( dpa )

Der Bistumssprecher äußerte sich gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Das zweistündige Treffen mit dem Bischof sei anstrengend gewesen, habe aber auch gute Ergebnisse gebracht, sagte ein Betroffener dem WDR.

Bischof sagt konkrete Hilfen zu

Genn sagte laut dem Sender konkrete Hilfen für Missbrauchsbetroffene zu. So werde das Bistum Rechtsanwaltskosten übernehmen für Betroffene, die Widerspruch gegen die Höhe der kirchlichen Anerkennungszahlung für das erlittene Leid einlegen wollen.

Die Höhe legt eine von der katholischen Kirche beauftragte unabhängige Kommission fest. Gegen deren Entscheidung können seit 1. März Betroffene Widerspruch einlegen.

Studie: Flächendeckender Missbrauch im Bistum Münster

Die Zahl der beschuldigten Priester und Missbrauchsopfer im Bistum Münster ist nach einer Studie der Universität Münster deutlich höher als bekannt. Laut der über zwei Jahre dauernden Forschungsarbeit eines fünfköpfigen Teams gab es von 1945 bis 2020 fast 200 Kleriker und bekannte 610 minderjährige Opfer von sexuellem Missbrauch. Damit sind 4,17 Prozent der Priester betroffen. Die Dunkelziffer ist erheblich höher. Die Forscher gehen von 5000 bis 6000 Opfern aus.

 Studie zu Macht und sexuellem Missbrauch in Münster
 / © Lars Berg (KNA)
Studie zu Macht und sexuellem Missbrauch in Münster / © Lars Berg ( KNA )
Quelle:
KNA