Gipfelkreuze seien ein Hinweis, dass die Schönheit und Erhabenheit der Bergwelt einen Ursprung hätten, "der in Gott dem Schöpfer liegt", sagte Hanke dem Internetportal katholisch.de. "Wer keinen Gottesbezug hat, der kann zumindest diese Botschaft mitnehmen: Die Natur gehört nicht mir."
Messner kann auf Gipfelkreuze verzichten
In den vergangenen Monaten hatten unbekannte Täter in den oberbayerischen Alpen auf drei Kreuze eingehackt und diese schwer beschädigt. Bergsteigerlegende Messner hatte in einem Interview der "Welt" die Angriffe verurteilt, allerdings hinzugefügt, dass er persönlich auf Gipfelkreuze verzichten könne. Man solle die Berge, die doch der ganzen Menschheit gehörten, nicht zu religiösen Zwecken "möblieren".
Ähnlich wie Hanke hatte zuvor bereits der österreichische Kardinal Christoph Schönborn Einspruch gegen Messners Thesen angemeldet. "Ist es nicht eine Freude, am Gipfel des Berges dem Schöpfer zu danken?", fragte der Wiener Erzbischof in der vergangenen Woche in seiner Kolumne für die Gratiszeitung "Heute".
Bischof Hanke verurteilt Angriffe
Hanke verurteilte die Attacken auf die Gipfelkreuze als "Akt des Vandalismus und der Intoleranz" und "gleichzeitig auch als etwas, das sich gegen eine gewachsene Kultur auf nicht akzeptable Art und Weise wendet". Der Bischof weiter: "Das Kreuz gehört zu unserem Kulturraum."
Am 2.102 Meter hohen Schafreiter wurde zwischenzeitlich eines der drei beschädigten Kreuze von Mitgliedern der rechtsradikalen "Identitären Bewegung" ersetzt. Laut Medienberichten will der Deutsche Alpenverein am 9. Oktober in einer feierlichen Prozession ein neues Kreuz auf den Schafreiter tragen und dort dauerhaft installieren. An diesem Tag der traditionellen Bergweih finden auf vielen Gipfeln der Region Gottesdienste statt.