Den Beschluss fasste der Ortsrat am Mittwochabend, wie ein Stadtsprecher der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte.
Janssen (1907-1988) war von 1957 bis 1982 Bischof in Hildesheim. Ein jüngst veröffentlichtes Gutachten wirft ihm vor, während seiner Amtszeit sexuellen Missbrauch in seiner Kirche wissentlich geduldet zu haben.
Vorwürfe stehen weiter im Raum
Vorwürfe, nach denen sich Janssen selbst an Kindern vergangen haben soll, konnten die Gutachter weder belegen noch entkräften.
Nach der Vorstellung der Studie hatte die Betroffeneninitiative im Bistum Hildesheim eine Umbenennung der Bischof-Janssen-Straßen in Hildesheim und in Duderstadt gefordert. In Duderstadt war die Umbenennung in "Zum Ferienparadies" bereits im Dezember beschlossen worden.
In Hildesheim hatte sich der zuständige Ortsrat bereits im November grundsätzlich für die Umbenennung der Straße ausgesprochen. Zur Namensfindung wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Sie hatte in einer Beschlussvorlage einstimmig empfohlen, die Straße umzubenennen:
"Vor dem Hintergrund zeitgenössischer und aktueller Moral- und Rechtsprinzipien ist das Handeln Bischof Janssens als verbrecherisch zu bezeichnen und eine Beibehaltung des Straßennamens aus Sicht der AG nicht zu rechtfertigen."
Wagenknecht bei Arbeiterwohlfahrt engagiert
Marie Wagenknecht (1885-1970) engagierte sich im Kaiserreich, der Weimarer Republik und der Bundesrepublik ehrenamtlich in Hildesheim als Kommunalpolitikerin. Sie zählt zu den Gründerinnen der örtlichen Arbeiterwohlfahrt (AWO) und war von 1922 bis 1933 deren Vorsitzende.
Nach 1945 engagierte sie sich beim Wiederaufbau der AWO und wurde zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Ihr Leben sei durch den Einsatz für Demokratie und soziale Gerechtigkeit geprägt gewesen, heißt es in der Vorlage.