Die ursprünglich für den 7. September geplante Amtsübergabe von Thomas Keßler war verschoben worden, nachdem ein anonymes Schreiben mit Vorwürfen gegen den neuen Generalvikar aufgetaucht war. Die Staatsanwaltschaft stellte Vorermittlungen vergangene Woche ein, wie ein Sprecher der Anklagebehörde am Freitag erklärte.
Es gebe keine Anhaltspunkte für eine Straftat. Vorndran hatte schon zuvor betont, dass die Vorwürfe nicht zuträfen. Der Bischof sagte in seiner Ansprache, so wie Jesus mit Zöllnern und Sündern Mahl gehalten habe, gelte es heute, die Grenzen der Gemeinden zu überwinden und dort das Evangelium vorzuleben und zu verkündigen.
Zuvor Generalvikar in Speyer
Bevor er 2018 nach Würzburg kam, war Jung selbst neun Jahre lang Generalvikar seines Heimatbistums Speyer. Innerhalb kurzer Zeit habe er in diesem Amt erfahren, wie wichtig sei, "in die Schule der Barmherzigkeit" zu gehen. "Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen und den Dingen hinterher zu gehen", so Jung. Er habe verstanden, dass jeder Mensch schwach sei. "Aber Gott will gerade mit Sündern den Weg gehen."
Der Generalvikar ist der persönliche Stellvertreter des Bischofs in allen Verwaltungsaufgaben. Er handelt in dessen Auftrag und mit gleicher Vollmacht. Deshalb wird er gern als das "Alter Ego" (das andere Ich) des Diözesanbischofs bezeichnet.