Dabei zog Meier am Mittwoch bei der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Wiesbaden einen Vergleich zu Experimenten im Chemiesaal: Diese könnten "zu ganz neuen Lösungen, aber auch zu Explosionen führen".
Manchmal könne es gut sein, wenn unterschiedliche Positionen "aufeinanderprallen" und "die Karten auf den Tisch kommen". Es gehe "zuallererst um eine geistliche Reform der Kirche", betonte der Augsburger Bischof, der als einer von fünf deutschen Ortsbischöfen an der Weltsynode teilnimmt.
Hoffnung auf schnelle Lösungen dämpfen
Zugleich dämpfte Meier Hoffnungen, dass es "schnelle Lösungen" geben werde. "Es muss uns mit Sorge erfüllen, zu erleben, wenn Unterschiede aller Art als unüberwindliche Gegensätze wahrgenommen werden", sagte er. Hier bewusst ein Gegengewicht zu bilden, halte er für eine grundlegend christliche Haltung.
"Und ich erhoffe mir, dass die Gesprächskultur der römischen Synode ganz dieser Linie des gegenseitigen Respekts folgt." Meier betonte: "Ich schätze die Vielfalt in unserer Kirche und hoffe sehr, dass sie nicht als Bedrohung für die Einheit verstanden wird, sondern als gegenseitige Bereicherung."
Der 63-jährige Bischof sagte, er fände es gut, wenn die Weltsynode nicht nur aus Arbeit bestehe. Es sollten auch Freiräume bleiben, in denen man sich ungezwungen austauschen könne - etwa in einer römischen Pizzeria.