Es gebe viele Menschen, die das Reformvorhaben in der katholischen Kirche in Deutschland auch angesichts von Hindernissen mitgingen, sagte der Essener Bischof dem Radiosender WDR5 kurz vor Beginn der Versammlung in Frankfurt.
Entscheidungen nur im Einklang mit dem Kirchenrecht
Es würden keinerlei Entscheidungen getroffen, die gegen das Kirchenrecht seien, betonte Overbeck. Formen der Arbeit und des Miteinanders zu verändern, gehöre zu "unseren Aufgabenfeldern". Vieles könne nur gemeinsam getragen werden.
Der Synodale Weg, das Reformprojekt zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland, startet in die vorerst letzte Runde. Rund 230 Bischöfe und Laienvertreter entscheiden in Frankfurt von Donnerstag bis Samstag über weitere Positionspapiere. Unter anderem geht es um Segnungen für homosexuelle Paare, eine Zulassung von Frauen zu Weiheämtern, eine Öffnung des Zölibats und mehr Mitbestimmung von Laien.
Vatikan hatte interveniert
Zuletzt hatte der Vatikan die Möglichkeiten für Reformen weiter eingeschränkt. Ungewiss ist, ob es nun beim Synodalen Weg für weitergehende, liberale Beschlüsse auch die notwendige Zweidrittelmehrheit der anwesenden Bischöfe geben wird.
Unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals hatten die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken 2019 den Synodalen Weg ins Leben gerufen. In drei Jahren soll bei einer sechsten Synodalversammlung evaluiert werden, was die Initiative erreicht hat.
Overbeck sagte im Interview, es handele sich insgesamt um ein sehr großes Aufgabenfeld. Umsetzungen könnten nur Schritt für Schritt und mit viel Geduld erfolgen.