"Die AfD hat sich von den demokratischen Grundsätzen entfernt. Die Partei ist für Katholiken nicht wählbar. Sie darf man nicht wählen", sagte er laut dem Internetportal kirche-und-leben.de (Donnerstag) bei einer Gemeindeversammlung in Münster.
Verweis auf Treffen von Rechtsextremen in Potsdam
Dabei verwies Overbeck auf Recherchen des Netzwerks Correctiv, wonach im November auch hochrangige AfD-Mitglieder an einem Treffen von Rechtsextremen in Potsdam teilnahmen, bei dem über eine massenhafte Umsiedlung von Migranten gesprochen wurde.
"Wer andere Menschen deportieren will, spricht ihnen die Menschenwürde ab. Aus gutem Grund ist die Würde des Menschen im Grundgesetz fest verankert. Wer dagegen spricht, ist nicht mehr demokratisch", so Overbeck. Das Bistum Essen bestätigte auf Anfrage die Ausführungen des Bischofs.
Essener Bischof sieht in Wahlumfragen ein Alarmzeichen
"Gerade im Bistum Essen leben viele Migrantinnen und Migranten, die zu uns gehören", sagte Overbeck. "Das Reden von Rückführungen ist einfach unmenschlich und zutiefst unchristlich."
Die jüngsten Wahlumfragen zu den Landtagswahlen in Thüringen in diesem Jahr seien ein Alarmzeichen, führte der Bischof aus. "Jeder Dritte dort will AfD wählen. Das ist erschreckend und fordert uns heraus."
Overbeck warnt vor Auseinanderbrechen der EU
Overbeck warnte auch vor einem Auseinanderbrechen der Europäischen Union (EU) und einer nachlassenden Hilfe für die Ukraine.
"Russland ist der Aggressor. Das Land missbraucht die Religion, um den Krieg zu legitimieren. Die russisch-orthodoxe Kirche spielt eine unheilvolle Rolle", sagte der Ruhrbischof. Er wünsche sich in dieser Frage deutlichere Worte aus dem Vatikan.