Katholische Bischöfe in der Türkei dringen auf bessere Beziehungen zwischen der Türkei und der EU. Die Bischöfe in Europa sollten sich bei ihren Regierungen dafür einsetzen, dass die Verhandlungen mit Ankara nicht abbrechen, forderte der Apostolische Vikar von Anatolien, Bischof Paolo Bizzeti, am Dienstag im Gespräch mit dem Internationalen Katholischen Missionswerks missio in Aachen.
Ansatz für besondere Partnerschaft
Das Hilfswerk unterstützte die Ausbildung und Seelsorge der Kirche in der Türkei 2016 mit rund 165.000 Euro. "Wir dürfen das Verhältnis zur Türkei nicht auf die Frage Beitritt zur Europäischen Union ja oder nein engführen, wir müssen aus dieser Falle des entweder oder heraus", sagte Bizzeti. Die Türkei sei in vielerlei Hinsicht sehr europäisch. "Deshalb brauchen wir einen Ansatz für eine besondere Partnerschaft zwischen Europa und der Türkei, das sollten die Bischofskonferenzen von der Politik einfordern", so Bizzeti weiter. Es helfe der Kirche in der Türkei nicht, wenn die europäisch-türkischen Beziehungen ohne Perspektiven blieben.
Die katholische Kirche in der Türkei engagiert sich auch bei der Betreuung von Flüchtlingen. "Hier würden wir gerne den Kindern arabischsprachigen Unterricht anbieten", so Bizzeti. "Wir bräuchten auch mehr Räume, um die christlichen Flüchtlinge pastoral mehr betreuen zu können."