"Die Benediktiner freuen sich, dass der Bischof von Limburg in Metten eine geistliche Zeit der Erholung verbringt", teilte Abt Wolfgang M. Hagl am Donnerstag mit. Ob Bischof Tebartz-van Elst seine gesamte Auszeit über in Metten bleiben werde, sei noch offen, sagte der Abt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Zugleich bat er um Verständnis, dass keine weiteren Erklärungen abgegeben würden.
Tebartz war mehrfach zu Exerzitien in Metten
An die Öffentlichkeit richtete Hagl die Bitte, "das Kloster als besonderen Ort der Stille zu respektieren". Tebartz-van Elst nehme am Gebets- und Gemeinschaftsleben der Abtei teil, so der Abt. Bischof Tebartz-van Elst kennt die Abtei bereits seit seiner Zeit als Theologieprofessor in Passau. Auch nach seinem Weggang aus der Dreiflüssestadt verbrachte er immer wieder Zeiten geistlicher Einkehr bei den niederbayerischen Benediktinern. Der Mettener Abt Wolfgang M. Hagl nahm 2004 an Tebartz-van Elsts Bischofsweihe in Münster teil.
Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer dankte dem Abt. Die Entscheidung wertete er als "Zeugnis der großen Tradition benediktinischer Gastfreundschaft". Zugleich bat Voderholzer, nun das Ergebnis der Untersuchungskommission für Limburg abzuwarten. Auf der Grundlage der festgestellten Fakten werde Papst Franziskus und niemand anderer über die weiteren Schritte entscheiden.
Tebartz-van Elst steht wegen des Bauprojekts am Limburger Domberg und seiner Amtsführung in der Kritik. Papst Franziskus hatte am 23. Oktober entschieden, dass der Bischof bis zur Klärung der Vorwürfe eine Auszeit nehmen soll, und ihm nahegelegt, diese außerhalb seiner Diözese zu verbringen. Damit ist der Bischof weiter im Amt. Übergangsweise wird die Diözese seit Montag von Generalvikar Wolfgang Rösch geleitet.
Mit dem umstrittenen Bauprojekt befasst sich seit einigen Tagen eine von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Prüfungskommission. Ein Ergebnis wird nicht vor Januar 2014 erwartet. Unterdessen beklagte Kurienkardinal Paul Josef Cordes in der Debatte über die Kirchenfinanzen Übertreibungen. In Limburg müsse sicherlich der Kommissionsbericht abgewartet werden, im Übrigen strotzen jedoch die verbreiteten Kostenangaben vor Übertreibungen, so Cordes im "Deutschlandfunk" am Freitag. "In Limburg war hingegen nicht nur Übertreibung, sondern auch viel Verleumdung im Spiel, ich würde sogar von Hass sprechen, streckenweise", so der Kardinal weiter.