Zum 90. Geburtstag des katholischen Theologen Hans Küng am 19. März haben die Universität Tübingen und der Rottenburger Bischof dessen Lebenswerk gewürdigt. "Der Theologe und Wissenschaftler Hans Küng hat über viele Jahre die öffentliche Debatte über Glaube und Kirche in Deutschland wie auch international zutiefst geprägt", erklärte der Rektor der Universität Tübingen, Bernd Engler. Mit seinem Engagement für die Ökumene und für einen Dialog der Weltreligionen habe er weltweit Menschen berührt und Spuren hinterlassen.
Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, schrieb in einem Brief an den Jubilar, dass seine Forschungen zur Ökumene und zum Dialog der Religionen von theologischem Weitblick gekennzeichnet seien. Mit der Stiftung Weltethos sei es dem Schweizer Theologieprofessor gelungen, den "Dialog zwischen Gesellschaften und Religionen anzustoßen und das Gespräch über verbindende Werte dauerhaft und öffentlich wach zu halten". Küngs Idee eines Weltethos werde heute von Theologen, Philosophen und Verantwortungsträgern in der ganzen Welt geteilt.
Friedensfomel
In den vergangenen Jahrzehnten engagierte sich Küng vor allem für den Dialog der Religionen. Seit den 80er Jahren predigte er unermüdlich seine einfache Formel: "Kein Frieden zwischen den Nationen ohne Frieden unter den Religionen. Kein Frieden zwischen den
Religionen ohne Dialog". Modelle für ein friedliches 21. Jahrhundert sucht seine Stiftung "Weltethos". Bis zu seiner Emeritierung 1996 lehrte Küng ökumenische Theologie und leitete das Tübinger Ökumene-Institut.