Hans Küng

Theologe, Autor, Begründer der Stiftung Weltethos
Trauer um Tübinger Theologe Hans Küng / © Marijan Murat (dpa)

Hans Küng war Erfolgsautor, Begründer der Stiftung Weltethos und einer der bekanntesten Theologen weltweit. Küng starb am 6. April 2021 im Alter von 93 Jahren in seinem Haus in Tübingen. 

Der Forscher, der zu den Gründungsmitgliedern der Internationalen Zeitschrift für Theologie "Concilium" gehört, erhielt zeitlebens viele Auszeichnungen, so 1992 den "Karl-Barth-Preis" der Evangelischen Kirche der Union (EKU) und 2003 das Große Bundesverdienstkreuz, 2005 den Niwano-Friedenspreis und mehr als ein Dutzend Ehrendoktorwürden in aller Welt. 

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würdigte den gestorbenen Theologen und Ehrenbürger von Tübingen Hans Küng als vehementen Streiter für den Dialog der Religionen und Kulturen. Küng habe sich für die humanistischen Prinzipien der Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit eingesetzt, teilte Kretschmann mit. "Mit seinem beeindruckenden theologischen Wirken war Hans Küng für viele Menschen - mich eingeschlossen - ein wichtiger und wegbereitender Lehrer in Fragen des Glaubens, des ethischen Handelns und der Deutung des Weltgeschehens."

Küng habe das offene und kritische Wort nie gescheut - auch zu dem Preis, sich selbst starker Kritik oder gar kirchlichen Interventionen auszusetzen, so Kretschmann. Sein Wirken werde fehlen. Gerade in einer Zeit, in der der Zusammenhalt der Gesellschaft durch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüche auf die Probe gestellt werde. 1979 hatte Rom dem Priester wegen dessen Kritik an der Unfehlbarkeit des Papstes die Lehrerlaubnis entzogen.