"Stattdessen muss klar werden, dass wir uneingeschränkt auf der Seite der Opfer stehen und uns dafür einsetzen, dass ihnen größtmögliche Gerechtigkeit widerfährt und sie Frieden finden können." Der Regensburger Bischof äußerte sich in einem Interview der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost".
Skeptisch äußerte sich der Bischof zur Debatte, ob Priestern freigestellt werden sollte, zu heiraten oder nicht. "Die Frage ist, ob das Priesteramt dann die Richtigen anzöge", sagte Voderholzer und verwies auf Erfahrungen in der evangelischen Kirche und im Judentum. "Wo es keine Zölibatsverpflichtung gibt, hat sich sehr schnell die 'Pflichtehe' ergeben."
Voderholzers Rat: Freundschaften pflegen
Die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen müsse positiv verstanden und gestaltet werden, sagte der Bischof. Dabei gelte es, ein "verbürgerlichtes Junggesellentum" ebenso zu vermeiden wie die Lebensform eines Einzelkämpfers. Er habe jungen Priestern in seinem Bistum immer geraten, verbindliche Freundschaften zu pflegen, mit Kurskollegen, in der Nachbarschaft, mit Ehepaaren.