Vor dem Papstbesuch in Nordmazedonien

Bischof von Skopje erhofft sich Impulse

Es ist nur eine dreitägige Visite. Aber die Reise von Papst Franziskus nach Bulgarien und Nordmazedonien Anfang Mai weckt Erwartungen. Der Bischof von Skopje erhofft sich vom Papstbesuch neben religiösen auch gesellschaftliche Impulse.

Makedonija-Platz in Skopje / © Harald Oppitz (KNA)
Makedonija-Platz in Skopje / © Harald Oppitz ( KNA )

"Ich glaube, dass der Besuch einen großen Beitrag zur Stabilität in der Region leisten wird, in der es immer noch Spannungen und viele Ängste gibt", sagte Kiro Stojanov im Interview des mazedonischen Onlineportals "katolici.mk" (Freitag).

Von der Tagesvisite am 7. Mai könne ein "Zeichen des guten Willens" ausgehen, die Würde aller Menschen zu respektieren und als Gesellschaft von Zusammenarbeit und mehr Sicherheit zu profitieren.

Besuch im Mutter-Teresa-Haus

"Als Gläubige sind wir aufgerufen, Armen, Kranken und Schwachen zu helfen, und zwar unabhängig von ihrer ethnischen und religiösen Zugehörigkeit", sagte Stojanov. Dies werde eine der größten Botschaften des Papstbesuchs sein. Ebenso hoffe er auf Impulse für eine geistliche Erneuerung.

Dies gelte für alle Menschen, "die ein offenes Herz für das Wort Gottes haben und den Wunsch haben, selbst zum Aufbau einer besseren Gesellschaft beizutragen, in der spirituelle Werte nicht schwinden", so der Bischof.

In Nordmazedonien trifft der Papst unter anderem mit den politischen Spitzen des Landes zusammen, feiert einen Gottesdienst auf dem zentralen Makedonija-Platz und gedenkt der in Skopje geborenen Heiligen Mutter Teresa von Kalkutta. Franziskus wird dort auch mit Armen zusammentreffen, die durch den von ihr begründeten Orden der "Missionarinnen der Nächstenliebe" betreut werden.

Der Besuch im Mutter-Teresa-Haus ist zugleich ein ökumenisches und interreligiöses Treffen, an dem Jugendliche sowie Vertreter verschiedener Konfessionen und Religionen teilnehmen werden. Franziskus vergesse bei seinen Reisen nie die Armen oder die Jugend, denn von ihr "hängt die Zukunft der Welt" ab, zitierte Stojanov den Papst.

Rund 15.000 Katholiken in Nordmazedonien

In Nordmazedonien leben laut Schätzungen nur rund 15.000 Katholiken in zwei Diözesen des byzantinischen sowie des lateinischen Ritus.

Stojanov (60) steht sowohl der Diözese Skopje als auch der Eparchie Strumica-Skopje für die Katholiken des byzantinischen Ritus vor. Etwa zwei Drittel der zwei Millionen Einwohner Nordmazedoniens sind orthodox, ein Drittel sind Muslime. Gesellschaftlich prägend sind Spannungen zwischen der slawischsprachigen Mehrheit und der großen albanischen Minderheit. Vor seiner Tagesvisite in Nordmazedonien besucht Franziskus am 5. und 6. Mai Bulgarien.


Kiro Stojanov, Bischof von Skopje / © Harald Oppitz (KNA)
Kiro Stojanov, Bischof von Skopje / © Harald Oppitz ( KNA )

Papstreise (dpa)
Papstreise / ( dpa )

Souvenirs, Heiligenbilder und Büsten von Mutter Teresa im Mutter-Teresa-Gedenkhaus / © Harald Oppitz (KNA)
Souvenirs, Heiligenbilder und Büsten von Mutter Teresa im Mutter-Teresa-Gedenkhaus / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA