Bischof warnt bei Christenkonferenz vor falschen Prioritäten

Fixstern Jesus Christus

Der Augsburger Bischof Bertram Meier warnt die Gesellschaft davor, seiner Ansicht nach falsche Prioritäten zu setzen. Meier sprach am Freitag in der Messe bei einem Gottesdienst im Rahmen des christlichen Glaubens-Festivals "Weniger".

Bischof Bertram Meier / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Bertram Meier / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Ich denke, eine Gesellschaft, die sich an den Sternen von Macht und Besitz, Genuss, Einfluss und Egoismus ausrichtet, verliert schnell die Richtung", sagte Meier am Freitag in der Augsburger Messe bei einem Gottesdienst im Rahmen des christlichen Glaubens-Festivals "Weniger". Meier ergänzte: "Auch eine Gemeinschaft, die sich geistlich nennt, kann eine solche Gesellschaft sein. Auch die Kirche, gerade wir sind vor diesen Versuchungen nicht gefeit." Der Fixstern, an dem es sich vielmehr auszurichten gelte, sei Jesus Christus.

Dies könne manchmal schwer sein, so der Bischof. Denn auch der Fixstern sei nur ein Stern und keine Sonne, die ständig scheine. Dennoch gelte: Wenn man sich an Jesus orientiere, dann "steht unser Leben unter einem guten Stern".

Die ökumenisch ausgerichtete "Weniger"-Konferenz findet seit Donnerstag und noch bis Sonntag statt - in Form von zwei zweitägigen, inhaltlich identischen Veranstaltungen. Dabei gibt es etwa Vorträge und Konzerte. Das Event ist ein Projekt des vom katholischen Theologen Johannes Hartl geleiteten Augsburger Gebetshauses. Die Organisatoren rechnen mit rund 4.000 Besuchern.

"Mehr" ist "Weniger"

Das "Weniger"-Treffen steht unter dem Titel Fixstern Jesus Christus und in der Tradition der traditionellen "Mehr"-Konferenz des Gebetshauses. Dieses überregional bekannte Glaubensfest fand zuletzt 2020 statt - mit rund 12.000 Menschen. Während der Corona-Pandemie gab es 2021 keine Ausgabe des Formats, 2022 dann eine erste "Weniger"-Konferenz, aber nur online. 2024 soll es wieder eine "Mehr" geben, vom 4. bis 7. Januar.

Hartl äußerte sich unterdessen zu Kritik an seinem Programm. So gab es in der Vergangenheit Klagen über die Eintrittspreise der Konferenzen. Bei der "Weniger" kosten Karten bis zu 159 Euro. Dazu sagte Hartl nun in einem auf der "Weniger"-Homepage veröffentlichten Gespräch: "Die Preise entstehen so, dass wir versuchen, auf null rauszukommen. Und es ist bei Weitem nicht sicher, ob wir das schaffen." Man erwäge eine Konzeptänderung. "Das hieße zum Beispiel, stärker auf Sponsoring oder Spenden zu gehen. In der Vergangenheit wollten wir immer, dass alle Konferenzen sich durch den Teilnehmerbeitrag decken. Das wird leider immer schwieriger."

Quelle:
KNA