Erster Teil des Glaubens-Events "Weniger" beendet

"Deine Reise heimwärts"

In Augsburg ist am Freitag der erste Teil der Glaubens-Konferenz "Weniger" zu Ende gegangen. Die ökumenisch ausgerichtete Veranstaltung mit Vorträgen zu religiösen Themen und Konzerten zum Lobpreis Gottes fand seit Donnerstag statt.

Autor/in:
Christopher Beschnitt
Eröffnung der Christen-Konferenz Weniger, am 5. Januar 2023 in der Messe in Augsburg. / © Christopher Beschnitt (KNA)
Eröffnung der Christen-Konferenz Weniger, am 5. Januar 2023 in der Messe in Augsburg. / © Christopher Beschnitt ( KNA )

Am Samstag und Sonntag folgt ein inhaltlich identisches Programm. Das Event ist ein Projekt des vom katholischen Theologen Johannes Hartl geleiteten Augsburger Gebetshauses, in dem seit 2011 rund um die Uhr gebetet wird. Die Organisatoren geben die Zahl der "Weniger"-Besucher mit rund 4.000 an.

Johannes Hartl (Theologe, Philosoph und Gründer des ökumenischen Gebetshauses in Augsburg) / © Christopher Beschnitt (KNA)
Johannes Hartl (Theologe, Philosoph und Gründer des ökumenischen Gebetshauses in Augsburg) / © Christopher Beschnitt ( KNA )

Zum Abschluss der ersten beiden "Weniger"-Tage feierte der Augsburger Bischof Bertram Meier einen Gottesdienst in der Messe. Dabei warnte er vor seiner Ansicht nach falschen Prioritäten: "Ich denke, eine Gesellschaft, die sich an den Sternen von Macht und Besitz, Genuss, Einfluss und Egoismus ausrichtet, verliert schnell die Richtung." Auch eine Gemeinschaft, die sich geistlich nenne, könne eine solche Gesellschaft sein. Der Fixstern, an dem es sich auszurichten gelte, sei vielmehr Jesus Christus. Von ihm sollten sie draußen Zeugnis geben, rief Meier die Gläubigen auf. Auch sollten sie sich für den Schutz des Lebens einsetzen, dafür stehe auch das Gebetshaus.

"Außerhalb bekannter Strukturen"

Hartl äußerte sich derweil zu Kritik an seinem Programm. So gab es in der Vergangenheit Klagen über die Eintrittspreise der Konferenzen. Bei der "Weniger" kosten Karten bis zu 159 Euro. Dazu sagte Hartl in einem auf der "Weniger"-Homepage veröffentlichten Gespräch: "Die Preise entstehen so, dass wir versuchen, auf null rauszukommen. Und es ist bei Weitem nicht sicher, ob wir das schaffen." Man erwäge nun eine Konzeptänderung. "Das hieße zum Beispiel, stärker auf Sponsoring oder Spenden zu gehen. In der Vergangenheit wollten wir immer, dass alle Konferenzen sich durch den Teilnehmerbeitrag decken. Das wird leider immer schwieriger."

Bistum Augsburg

Augsburger Dom / © Tatsuo Nakamura (shutterstock)

Das Bistum Augsburg zählt mit knapp 1,3 Millionen Katholiken zu den großen deutschen Diözesen. Gemessen an Mitgliederzahl und Finanzkraft ist es das zweitgrößte in Bayern. Es umfasst rund 13.700 Quadratkilometer und erstreckt sich von Neu-Ulm bis zum Starnberger See und vom Donau-Ries bis zu den Allgäuer Alpen. Die rund 1.000 Pfarreien werden seit 2012 und noch bis 2025 zu rund 200 Pfarreiengemeinschaften zusammengeführt.

Hartl ergänzte zum Charakter des Gebetshauses: "Was hier passiert, ist eine Form von christlichem Leben in der heutigen Zeit." Der verstorbene Papst Benedikt XVI. habe stets darauf verwiesen, "dass sich Kirchlichkeit und auch Christentum verändern wird, vielleicht auch eine kleinere Herde sein wird, sich vielleicht auch außerhalb bekannter Strukturen neu sammeln wird. Und dazu wollen wir einen Beitrag leisten, ohne aber konfessionell zu vereinnahmen."

2020 12.000 Teilnehmer

Das "Weniger"-Treffen steht unter dem Titel "Deine Reise heimwärts" und in der Tradition der traditionellen "Mehr"-Konferenz des Gebetshauses. Dieses überregional bekannte Glaubens-Fest fand zuletzt 2020 statt - mit rund 12.000 Menschen. Während der Corona-Pandemie gab es 2021 keine Ausgabe des Formats, 2022 dann eine erste "Weniger"-Konferenz, aber nur online. 2024 soll es wieder eine "Mehr"-Konferenz geben, vom 4. bis 7. Januar.

Noch für dieses Jahr plant Hartl ein "Eden-Fest" vom 1. bis 4. Juni im Augsburger Kongress am Park. Angedacht sei ein "Fest der Inspiration", um Menschen zusammenzubringen, "die Lust auf Hoffnung haben". Als Gast angekündigt ist etwa der Schriftsteller Navid Kermani.

Quelle:
KNA