Im Namen der Deutschen Bischofskonferenz erklärte der Aachener Bischof Helmut Dieser, die Initiative sei ein Zeichen dafür, dass man daran arbeite, ein Klima der Angstfreiheit in der Kirche entstehen zu lassen. "Niemand darf wegen seiner sexuellen Orientierung oder seiner geschlechtlichen Identität diskriminiert oder abgewertet oder kriminalisiert werden", so Dieser am Rande der Sitzung des Ständigen Rats der Bischöfe in Würzburg. Der Bischof ist Vorsitzender des Forums "Leben in gelingenden Beziehungen - Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft" beim Synodalen Weg.
Im Rahmen der Reformdebatte lerne man, tiefer zu begreifen, "dass eben die sexuelle Orientierung und die geschlechtliche Identität Teil der Person ist. Und wir haben ein Menschenbild, das uns sagt, dass die Person unbedingt von Gott geliebt ist."
Dieser baut auf Synodalen Weg
In dieser Grundlegung gehe der Synodale Weg neu an die Themen der sexuellen Orientierung, der Identität, aber auch des Gelingens von Sexualität heran, so Dieser. Er sei überzeugt, dass bei der Reformdebatte, insbesondere in dem von ihm mit geleiteten Forum, der Raum sei, um in konstruktiver Weise dem Anliegen der Angstfreiheit zu entsprechen.
Im Rahmen der Initiative "#OutInChurch" sowie einer Fernsehdokumentation haben sich 125 Menschen in der katholischen Kirche geoutet. Viele von ihnen sind haupt- oder ehrenamtlich in der Kirche tätig und zugleich Teil der queeren Community. Die Initiative fordert unter anderem, das kirchliche Arbeitsrecht so zu ändern, "dass ein Leben entsprechend der eigenen sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität" nicht zur Kündigung führe. Die Dokumentation läuft am Montagabend um 20.30 Uhr in der ARD.