Bischofskonferenz: Weihbischof Grothe leitet Prüfkommission

Team Limburg steht

"Alles andere als leicht" - so beschreibt der Paderborner Weihbischof Grothe seine Aufgabe. Er soll die Vorgänge um die Finanzierung des Bischofssitz in Limburg prüfen.

Weihbischof Grothe (KNA)
Weihbischof Grothe / ( KNA )

Der Paderborner Weihbischof Manfred Grothe leitet die Prüfungskommission zu möglichen Verfehlungen rund um Bauprojekte im Bistum Limburg. Die vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, eingesetzte Kommission habe am vergangenen Freitag ihre Arbeit in Limburg aufgenommen, wie die Bischofskonferenz am Donnerstag in Bonn mitteilte. Damit bestätigte sie einen entsprechenden Bericht der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag). Bislang war die Besetzung unbekannt.

Noch ist offen, wann die Kommission erste Ergebnisse vorlegt

Weihbischof Grothe bezeichnete seine Aufgabe als "alles andere als leicht". "Ein Zeitfenster der Erarbeitung sehe ich noch nicht", sagte Grothe der in Bielefeld erscheinenden Zeitung "Neue Westfälische" (Freitag). "Es geht nicht nur um Kostendimensionen, vielmehr auch um das Nachvollziehen der Entscheidungswege und Verantwortlichkeiten." Aufgabe der Kommission ist es laut Bischofskonferenz, Kosten, Finanzierung und Entscheidungswege rund um die Bauprojekte auf dem Limburger Domberg zu klären.

Zu den Mitgliedern der Kommission gehören laut Bischofskonferenz kircheninterne und externe Finanz- und Baufachleute: Michael Duus vom Ingenieurbüro WSP Deutschland (Düsseldorf), der Kölner Wirtschaftsprüfer Josef Gronemann, der Leiter der Finanzabteilung im Erzbistum Freiburg, Michael Himmelsbach, sowie Prälat Lorenz Wolf aus dem Erzbistum München und Freising.

Vom Ergebnis der Prüfung hängt auch die weitere Zukunft von Bischof Tebartz-van Elst ab. Dem Bericht der Kommission zu möglichen Verstößen gegen kirchliche Vorschriften beim Bau des Diözesanen Zentrums Sankt Nikolaus und dem Bischofshaus auf dem Limburger Domberg kommt nach der jüngsten Entscheidung des Vatikan besondere Bedeutung zu. Die Baukosten in Limburg belaufen sich nach derzeitigem Stand auf 31 Millionen Euro.

Der Papst hatte dem Limburger Bischof am Mittwoch eine Auszeit verordnet. Bis Ergebnisse vorlägen, werde der Bischof eine Zeit außerhalb der Diözese verbringen, hatte der Vatikan mitgeteilt. Es ist noch offen, wann die Kommission ihre Arbeit beendet.

Grothe sammelte Erfahrungen bei "Kirche in Not"

Grothe hat bereits Erfahrung in ähnlichen Aufgaben. Er war 2009 von der Kleruskongregation zum Visitator des Internationalen Hilfswerks "Kirche in Not" ernannt worden. Mit dieser Untersuchung kam der Vatikan einer Bitte des Hilfswerks um Beratung in kirchenrechtlich-organisatorischen Fragen nach. Seit 2011 ist "Kirche in Not" eine Stiftung Päpstlichen Rechts.

Grothe übernahm 1982 die Leitung der Finanzabteilung im Generalvikariat des Erzbistums Paderborn, 2003 wurde er Generalvikar, ein Jahr später Weihbischof. Er ist unter anderem Mitglied der Kommission für karitative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz. Seit dem Frühjahr ist er Paderborner Dompropst und damit Vorsitzender des dortigen Domkapitels.


Quelle:
KNA , dpa