Am Samstag wird der neue Innsbrucker Bischof Hermann Glettler geweiht. Das Wappen des 52-Jährigen ist bereits im Eingangsbereich des Innsbrucker Doms auf einem Transparent zu sehen. Die Weihe findet nicht im zu kleinen Dom, sondern in der 4.000 Besucher fassenden Olympiahalle statt.
Weihe "für möglichst viele einfache Leute zugänglich"
Glettler begründet die Ortswahl damit, dass die Feier auch "für möglichst viele einfache Leute zugänglich" sein solle. In der Eishalle könnten bis zu 4.000 Menschen mitfeiern. Die Bischofsweihe soll Bedürftigen in Tirol zugutekommen. Statt Geschenken wünscht sich Glettler Spenden für Caritas-Sozialprojekte.
Papst Franziskus hatte den bisherigen Grazer Bischofsvikar Glettler im September ernannt. Damit endete die seit Januar 2016 andauernde Sedisvakanz in Innsbruck, die entstand, als Bischof Manfred Scheuer nach Linz wechselte.
Für Reformen in der katholischen Kirche
In einem Interview sprach sich der künftige Bischof für Reformen in der katholischen Kirche aus. Er wolle neue Formen von Gemeindeleitung ausprobieren. "Wenn die gesamtkirchliche Entwicklung in Richtung Frauendiakonat weitergeht, würde ich mich freuen", so Glettler. Auch die Priesterweihe für sogenannte "Viri probati", also erfahrene verheiratete Männer, könne er sich "grundsätzlich vorstellen". Die Ehelosigkeit der Priester sei für ihn aber eine Lebensform, zu der er stehe.
"Auf den Schultern der Pfarrer lastet seit Jahren schon zu viel - und nicht wenige können auch selbst nicht loslassen", erläuterte Glettler. Die Kirche müsse entschiedener über Alternativen "delegierter Leitung in den Gemeinden und Seelsorgeräumen" nachdenken. Das mache die Priester nicht überflüssig; er müsse aber kein Monopol auf Gemeindeleitung haben.