Bistum in Afrika bekommt Bischof nach sechs Jahren Wartezeit

Langer Streit vorausgegangen

Bereits 2018 ist der Bischof von Ahiara in Nigeria von seinem Posten zurückgetreten. Dem Amtsverzicht vorausgegangen war ein langer Streit. Vielleicht ein Grund dafür, dass es mit der Nachbesetzung länger dauerte.

Symbolbild Kirchgänger in Nigeria (KNA)
Symbolbild Kirchgänger in Nigeria / ( KNA )

Gut sechs Jahre nach einem Bischofsrücktritt in einem afrikanischen Bistum hat Papst Franziskus eine neue Leitung für die Diözese bestimmt.

Er ernannte den bisherigen Weihbischof Simeon Okezuo Nwobi (64) zum neuen Bischof von Ahiara in Nigeria, wie das vatikanische Presseamt am Freitag mitteilte. Nwobis Vorgänger, Bischof Peter Ebere Okpaleke (61), war im Februar 2018 nach einem jahrelangen Streit zurückgetreten.

Bischofsstuhl nie in Besitz genommen

Okpaleke war im Dezember 2012 von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Ahiara ernannt worden. Seinen Bischofsstuhl konnte er wegen Kritik an seiner Person jedoch nie in Besitz nehmen. Einer der Hauptvorwürfe aus dem Bistum lautete, Okpaleke gehöre nicht der ethnischen Gruppe der Mbaise an, die die Mehrheit stellten, sondern der Gruppe der Igbo. Er passe daher nicht in die Diözese.

Christinnen beten in Lagos in Nigeria / © shutterstock
Christinnen beten in Lagos in Nigeria / © shutterstock

Im Sommer 2017 schaltete sich Papst Franziskus in den Konflikt ein. Von den rund 70 Priestern des Bistums verlangte er binnen 30 Tagen eine schriftliche Loyalitätserklärung. Wer diese verweigere, werde vom Dienst suspendiert. Zwar sagten die meisten Priester daraufhin ihren Gehorsam zu, einige wollten wegen der Zerwürfnisse im Bistum aber nicht mit ihrem Bischof zusammenarbeiten. 

Schließlich trat Okpaleke zurück. Seitdem leitete Erzbischof Lucius Iwejuru Ugorji (72) das Bistum Ahiara übergangsweise als Apostolischer Administrator. Er ist seit März 2022 zusätzlich Erzbischof von Owerri in Nigeria.

Der nun ernannte Bischof Nwobi stammt aus dem Bistum Ahiara. Seit vergangenem Dezember war der Claretiner-Pater dort als Weihbischof tätig.

Christen in Nigeria

Der Anteil der Christen in Nigeria wird mit 40, teils mit über 48 Prozent angegeben. Fest steht: Die christliche Gemeinschaft nahm in den vergangenen fünf Jahrzehnten stark zu und ist die größte auf dem afrikanischen Kontinent. Katholiken machen laut vatikanischen Zahlen gut 15 Prozent aus; sie sind in 50 (Erz-)Bistümern und zwei Apostolischen Vikariaten organisiert. Andere starke Gruppen bilden die protestantischen Kirchen und die anglikanische Kirche.

Gottesdienst in Nigeria / © Katrin Gänsler (KNA)
Gottesdienst in Nigeria / © Katrin Gänsler ( KNA )

 

Quelle:
KNA