Nirgendwo gibt es mehr entführte Geistliche als in Nigeria

Angst allgegenwärtig

Nigeria ist dem katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" zufolge das Land mit den meisten Entführungen von Geistlichen. Im laufenden Jahr seien dort 23 Priester, Ordensschwestern und Seminaristen gewaltsam fortgeschafft worden.

Symbolbild Kirchgänger in Nigeria (KNA)
Symbolbild Kirchgänger in Nigeria / ( KNA )

Das sind so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt, teilte "Kirche in Not" am Montag in München mit. "Ein entführter Ordensbruder wurde ermordet, die 22 weiteren Personen kamen oft nach kurzer Zeit wieder frei."

Zudem seien zwei Priester und ein Seminarist gar nicht erst entführt, sondern direkt getötet worden. Außerdem kämen Entführungen mittlerweile so häufig vor, dass viele Fälle gar nicht erfasst würden.

Extremistische Nomaden

Die meisten Taten gingen auf das Konto von Extremisten aus dem Nomadenstamm der Fulani sowie von kriminellen Banden, von denen einige mutmaßlich in Verbindung mit Dschihadisten-Gruppen stünden, hieß es weiter. Die Angst unter kirchlichen Mitarbeitern sei allgegenwärtig, berichteten die Projektpartner von "Kirche in Not" in Nigeria.

"Kirche in Not" dokumentiert nach eigenen Angaben seit 2022 Fälle von ermordeten, entführten oder zu Unrecht inhaftierten katholischen Geistlichen weltweit. Im vergangenen Jahr gab es demnach 118 einzelne Fälle, darunter 16 Priester und Ordensschwestern, die aufgrund von Verfolgung getötet wurden.

Kirche in Not

KIRCHE IN NOT ist ein pastorales Hilfswerk, das sich rein aus Spenden finanziert. Es hilft vor allem bei der Aus- und Weiterbildung von Seminaristen, Priestern und Ordensleuten, bei Bau und Renovierung von Ausbildungsstätten und Kirchen, beim Übersetzen und Verlegen der Bibel und anderer religiöser Literatur und bei der Ausstrahlung religiöser Rundfunkprogramme.

KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. (KiN)
KIRCHE IN NOT / Ostpriesterhilfe Deutschland e. V. / ( KiN )
Quelle:
KNA