Bistum Eichstätt plant mit Minus von zwölf Millionen Euro

Corona und Kirchenaustritte

Das Bistum Eichstätt rechnet für 2022 mit einem Minus von rund zwölf Millionen Euro. Das geht aus dem an diesem Mittwoch veröffentlichten Wirtschaftsplan für dieses Jahr hervor. Angekündigt sind "notwendige und schmerzhafte" Prozesse.

Bistum Eichstätt: Die Immobilien- und Personalstruktur solle in den nächsten Jahren weiter auf dem Prüfstand stehen. / © Opitz (KNA)
Bistum Eichstätt: Die Immobilien- und Personalstruktur solle in den nächsten Jahren weiter auf dem Prüfstand stehen. / © Opitz ( KNA )

"Diese Prognosen ergeben sich vor dem Hintergrund der schwächeren konjunkturellen Entwicklung aufgrund der Corona-Pandemie und des Rückgangs der Gläubigen", so die Diözese. Amtschef Thomas Schäfers kündigte "notwendige - zum Teil wohl auch schmerzhafte - Veränderungen" an. Die Immobilien- und Personalstruktur solle in den nächsten Jahren weiter auf dem Prüfstand stehen.

Personalkosten als größter Teil der Ausgaben

Der Wirtschaftsplan umfasst laut Mitteilung ein Volumen von 182,4 Millionen Euro und ist nach Grundsätzen des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt, sodass Verwaltungs- und Vermögenshaushalt zusammen erfasst werden. Für 2022 erwarte man 107,4 Millionen Euro an Kirchensteuereinnahmen, etwa so viel wie im Vorjahr. Daneben erhalte man rund 33,7 Millionen Euro an Zuschüssen, etwa vom Staat für die kirchlichen Schulen, und erwirtschafte Erträge in Einrichtungen oder durch Dienstleistungen (19,3 Millionen Euro). Der größte Teil der Ausgaben - rund 94,1 Millionen Euro - sei fürs Personal eingeplant, etwa die Hälfte davon für die pastoralen Mitarbeitenden.

Eichstätter Dom / © Armin Weigel (dpa)
Eichstätter Dom / © Armin Weigel ( dpa )

Zuschüsse vergebe die Diözese 2022 in Höhe von rund 50,2 Millionen Euro, hieß es. An die Emeritenanstalt für die Ruhestandsversorgung von Geistlichen gingen davon 18,3 Millionen Euro. Den Kirchenstiftungen kämen rund 8,8 Millionen Euro im Rahmen der Pfarreienfinanzierung zugute. 7,7 Millionen Euro seien für Verbände wie die Caritas reserviert oder im Katastrophenfonds des Bistums hinterlegt.

Strategieprozess für besseren Kontakt zu Menschen

Generalvikar Michael Huber verwies auf den vor einem Jahr gestarteten Strategieprozess seines Bistums für einen besseren Kontakt zu den Menschen. Mit der Erarbeitung von Pastoral- und Immobilienkonzepten in allen Pastoralräumen wolle man in diesem Rahmen die pastorale Ausrichtung mit der Infrastruktur verzahnen. Denn für ein sinnvolles Zukunftswirken brauche es "Anpassungen in der Immobilienstruktur, die zu groß geworden ist".

Schon 2020 hatte die Diözese aus Finanzgründen einen Einstellungsstopp bis auf Weiteres verfügt. 2021 folgte ein Baustopp bis 2024. Im Jahr 2020 hatte das Bistum mit einem Minus von 3,8 Millionen Euro abgeschlossen. Für 2021 wird laut bisherigem Wirtschaftsplan ein Minus von 18,7 Millionen Euro erwartet.

Quelle:
KNA