Die Diözese wolle auf diesem Weg herausfinden, warum Menschen aus der katholischen Kirche austreten, um künftig besser auf ihre Mitglieder eingehen zu können, wie das Bistum Essen an diesem Mittwoch mitteilte.
Zudem können die Teilnehmer in einem Fragebogen angeben, was ihnen an der Kirche wichtig ist und worauf sie auch verzichten könnten. Die Befragung ist nach den Angaben Teil einer größeren Studie, bei der das Bistum mit verschiedenen Hochschulen und Instituten bundesweit zusammenarbeitet.
Gründe für Austritt und Verbleib
"Neben den Gründen für einen Kirchenaustritt interessiert uns, weshalb so viele Menschen Mitglied der katholischen Kirche sind und dafür Mitgliedsbeiträge zahlen, aber kaum Angebote der Kirche nutzen", sagte Projektleiter Thomas Rünker. So besuchten im Schnitt nicht einmal zehn Prozent der knapp 800.000 Katholiken im Bistum Essen regelmäßig einen Sonntagsgottesdienst.
"Wenn jemand aus der Kirche austritt, schmerzt uns das als Glaubensgemeinschaft, weil dieser Austritt eine Trennung dokumentiert", so Rünker. Dahinter stehe meist ein langer Weg der Entfremdung, "den wir nun mit diesem Projekt besser verstehen wollen". Jeder Kirchenaustritt bedeute aber auch deutliche finanzielle Einbußen. Jährlich rund 5.000 Männer und Frauen haben den Angaben zufolge zuletzt die Kirche im Bistum Essen verlassen - und mit ihnen Kirchensteuern in jährlich sechsstelliger Höhe.
Resultate im Sommer
Beteiligt an der Studie sind unter anderem die Universität Siegen, die CVJM-Hochschule Kassel, das Zentrum für angewandte Pastoralforschung der Ruhr-Universität Bochum und das Philosophisch-theologische Institut M.-Dominique Chenu in Berlin, wie es hieß. Rünker leitet das Projekt "Initiative für den Verbleib in der Kirche", das im Rahmen des Zukunftsbilds des Ruhrbistums Strategien entwickelt, die Zahl der Kirchenaustritte zu reduzieren.
Erste Umfrageergebnisse und Resultate der dahinter stehenden wissenschaftlichen Studie sollen im Sommer veröffentlicht werden.