domradio.de: Der Heilige Nikolaus, den wir am 6. Dezember feiern und der traditionellerweise den braven Kinder Geschenke mitbringt, macht es sich diesmal ganz leicht. Er verschickt nämlich WhatsApp-Nachrichten aufs Handy. "Nikolaus für Anfänger", heißt die Aktion. Ausgedacht hat es sich das Bistum Essen. Wie geht das denn?
Jens Albers (Online-Redakteur beim Bistum Essen): Wir haben versucht, die Geschichte, die hinter dem Nikolaus steckt, aktuell zu verpacken. Wir haben schon vergangenes Jahr gute Erfahrungen mit Whatsapp gemacht, als wir die Weihnachts- und Ostergeschichte über Whatsapp erzählt haben. Und in diesem Jahr wird es der Nikolaus sein, der ab dem 1. Dezember Nachrichten an all diejenigen schickt, die sich angemeldet haben.
domradio.de: Was bekommt man denn da zu lesen, wenn man das abonniert?
Albers: Es ist eine bunte Mischung. Es gibt Informationen zum Nikolaus, zum Beispiel in Form von zehn Fakten. Man bekommt Liedtexte zugeschickt, damit man am 6. Dezember auch mitsingen kann. Man bekommt auch Informationen darüber, wie sich der Nikolaus auf den Tag vorbereitet. Vielleicht bügelt er seinen Mantel oder richtet seine Mitra.
domradio.de: Das heißt, es geht nicht nur an die Kinder, die ihre Schuhe putzen und nebenher auf ihr Handy schauen, sondern es ist für die Allgemeinheit?
Albers: Genau. Es ist sowohl für die Eltern als auch die Kinder. Es gibt zum Beispiel auch einen Bastelbogen, der dann von beiden genutzt werden kann.
domradio.de: Am Freitag, den 1. Dezember, geht es los. Gibt es dann jeden Tag zur gleichen Zeit eine Nachricht auf das Handy?
Albers: Nicht immer exakt zur gleichen Zeit. Aber es wird immer morgens eine Nachricht geben, tagsüber und zum Abend. An den ersten Tagen soll eine Grundlage geliefert werden. Wer ist der Nikolaus? Es gibt eine Geschichte, die man selber oder abends seinen Kindern vorlesen kann.
domradio.de: Können Sie schon andeuten, was in der ersten Nachricht vom Freitag drinstecken wird?
Albers: Da wird die große Freude des Nikolaus drin stecken, dass es jetzt bald los geht. Schon vergangen Sonntag gab es für diejenigen, die sich schon angemeldet hatten, ein Bild vom Nikolaus, wie er im Stuhl sitzt und sich ausruht, versehen mit dem Wunsch: Genießt den Sonntag!
domradio.de: Sie haben auch schon die Weihnachts- und Ostergeschichte per Whatsapp erzählt. Was wollen Sie mit der Aktion erreichen?
Albers: Wir merken, dass das Interesse an den traditionellen Festen unserer Kirche immer noch da ist, aber dass es durch die Hektik im Alltag immer schwieriger wird, sich mit den Inhalten zu befassen. Wir versuchen den Menschen so die Möglichkeit zu bieten, sich in ihrem alltäglichen Umfeld mit diesen Botschaften befassen zu können und sich ihnen zu nähern.
So ermöglichen wir in der Adventszeit, die ja in der Regel doch nicht so ruhig und besinnlich abläuft, wie man es sich wünscht, Momente des Innehaltens. Man kann sehen: Da gibt es noch etwas anderes.
Das Interview führte Renardo Schlegelmilch.