Zudem erhalten die Seelsorger Hinweise von Experten. Das Verfahren wurde von einer Projektgruppe im Rahmen des Zukunftsbild-Prozesses im Ruhrbistum erarbeitet und in Sankt Urbanus in Gelsenkirchen-Buer getestet. Ab Januar sind solche Feedback-Runden im gesamten Ruhrbistum möglich, wie das Ruhrbistum mitteilte.
Fragebogen nach Gottesdienstbesuch
Liturgiereferentin Nicole Stockhoff und Pfarrer Sven Christer Scholven als Leiter der Projektgruppe entwickelten einen Fragebogen, den die Gläubigen nach dem Gottesdienst ausfüllen können. Darin sollen sie bewerten, ob sie "die Gebete gut mitbeten" konnten, der Inhalt der Feier "zu meinem Leben und Glauben" passte oder "mich getröstet / mir Mut gemacht" hat, wie es weiter hieß. Auch zur Qualität der Predigt, der Sprache und der Musik können sich die Menschen äußern.
Am Beginn einer Feedback-Runde in einer Gemeinde stehen laut Ruhrbistum Gottesdienstbesuche verschiedener Liturgie-Fachleute. Sie beobachten zum Beispiel, wie der Kirchenraum und das Licht wirken, wie sich der Priester oder die Messdiener am Altarraum bewegen und welche Sprache der Priester verwendet. Anschließend diskutieren sie ihre Feststellungen mit dem Priester, bevor im nächsten Schritt der Fragebogen für die Gläubigen zum Einsatz kommt. In Gelsenkirchen-Buer haben laut Stockhoff drei Viertel der Gottesdienstteilnehmer die Bögen ausgefüllt.
Offenes Gespräch zwischen Gemeinde und Seelsorgern
Wie dort werden die Umfrageergebnisse auch bei künftigen Feedback-Projekten in einem offenen Gespräch mit Gemeinde und Seelsorgern diskutiert, wie es hieß. Für einen stimmungsvollen Gottesdienst sei ein gewisses Grundverständnis der Liturgie wichtig, betonte Stockhoff. Zugleich brauche es entsprechend qualifiziertes Personal. Da die Wirkung eines Gottesdienstes von ähnlichen Faktoren abhänge wie bei einer Inszenierung im Theater, habe sich die Projektgruppe Unterstützung beim Schauspiel Essen geholt.