Bistum Münster hat 87 Kirchen aufgegeben

Leerstand, Abriss, Umwidmung

In den vergangenen Jahrzehnten hat das Bistum Münster 87 Kirchen als Gottesdiensträume aufgegeben. Allein im nordrhein-westfälischen Teil der Diözese wurden 76 Gotteshäuser entwidmet, die meisten davon nach dem Jahr 2000.

Kirchenbänke, Plastikblumen und Werkzeug stehen nebeneinander beim Ausräumen aus einer profanierten Kirche in Rheinbach im Februar 2021 / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kirchenbänke, Plastikblumen und Werkzeug stehen nebeneinander beim Ausräumen aus einer profanierten Kirche in Rheinbach im Februar 2021 / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Weitere elf Kirchen seien seit 2002 im niedersächsischen Teil profaniert worden, wie das Online-Portal kirche-und-leben.de am Montag meldete.

Was wird aus den Kirchengebäuden?

34 Kirchen wurden dem Bericht zufolge ganz oder teilweise abgerissen. Für einen großen Teil habe sich laut Bistumsverwaltung jedoch eine neue Verwendung gefunden, etwa als Pflegeheime, Urnenbegräbnisstätten und Kitas. Die Redaktion von kirche-und-leben.de befindet sich ebenfalls in einer ehemaligen Kirche. Es gebe aber auch Leerstände.

Das Bistum Münster gliedert sich laut aktueller Kirchenstatistik in 208 Pfarreien. Mit 1.763.393 Katholikinnen und Katholiken zählt es zu den mitgliederstärksten deutschen Diözesen. Allerdings besuchen nur 3,7 Prozent davon regelmäßig die Gottesdienste.

Umnutzung und Profanierung von Kirchen

Obwohl in Deutschland sowohl katholische als auch evangelische Kirchen leer stehen, ist die Umwidmung katholischer Kirchen komplizierter. Wenn eine katholische Kirche – oder ein anderer heiliger Ort – Weihe oder Segnung verliert, geschieht durch diese Profanierung das Gegenteil der (Kirch-)Weihe. Angeordnet wird eine solche Entwidmung durch ein Dekret des Diözesanbischofs, das im Allgemeinen in einem letzten Gottesdienst verlesen und damit wirksam wird. Damit wird dann das Gotteshaus dauerhaft profanem Gebrauch überlassen.

Die ehemalige Dominikanerkirche in Maastricht ist jetzt ein Buchladen. / © Wut_Moppie (shutterstock)
Die ehemalige Dominikanerkirche in Maastricht ist jetzt ein Buchladen. / © Wut_Moppie ( shutterstock )

 

 

Quelle:
KNA
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