Sie soll frei von Weisungen der Bistumsleitung die Abläufe zum Umgang mit jedem einzelnen Verdachtsfall sexuellen Missbrauchs steuern und kontrollieren. Körbs (50) bringe Erfahrungen in der Leitung von Personal- und Rechtsabteilungen mit, teilte die Diözese am Freitag mit. Derzeit sei sie als Syndikusanwältin für die Stadtwerke Osnabrück AG tätig.
Die Schaffung der Stelle hatte Bischof Franz-Josef Bode Ende September angekündigt. Die Maßnahme war im Zusammenhang mit der Erstellung eines Zwischenberichts der Uni Osnabrück zu sexualisierter Gewalt im Bistum entschieden worden. Die Stelle der unabhängigen Beauftragten soll an eine überwiegend mit externen Fachleuten besetzte Monitoring-Gruppe angebunden werden.
Pflichterfüllung überprüfen
Körbs werde "gänzlich unabhängig und weisungsfrei die Aufarbeitung jedes einzelnen Falls sexueller Gewalt durch Personen des Bistums im Blick behalten", so der Sprecher der Monitoring-Gruppe, Heinz-Wilhelm Brockmann. Gegenüber Betroffenen werde die Beauftragte dafür sorgen, dass alle Pflichten des Bistums bestmöglich erfüllt werden, so Brockmann.
Gerade in diesem Punkt habe die Bistumsleitung vielfach ungenügend agiert und reagiert, heißt es im Bericht der interdisziplinären Forschungsgruppe der Universität. Zu wenig und zu selten seien die Verantwortlichen auf Bedürfnisse und Anliegen von Betroffenen eingegangen. Bis zuletzt habe man kaum nach möglichen weiteren Opfern von Missbrauch gesucht.