Bistum Speyer führt neues Ritual ein

Ein Segen für Sterbende

Das Bistum Speyer führt einen Sterbesegen ein. Die Diözese beschreibt das Ritual als Form, den Übergang vom Leben zum Tod in Familien und im Kreis von Angehörigen und Freunden würdig und bewusst zu gestalten.

Ritual vor dem Tod / © Wolfgang Radtke (KNA)
Ritual vor dem Tod / © Wolfgang Radtke ( KNA )

Dazu gehören das gemeinsame Beten und Zeiten der Stille ebenso wie Lesen in der Bibel. Familie und Freunde sind eingeladen, dem Kranken ein Kreuzzeichen auf die Stirn zu zeichnen. Der Sterbesegen kann von Seelsorgern und Laien geleitet und zu Hause, in Kliniken, Altenheimen oder Hospizen erteilt werden. Laut Bistum ist die Feier auch ökumenisch möglich.

"Wo Worte fehlen, können Rituale helfen", sagte Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Angehörige fühlten sich oft ohnmächtig und sprachlos. Es gehe beim Sterbesegen darum, den Menschen zu helfen, die Unausweichlichkeit des Todes und den Abschiedsschmerz auszuhalten und dem Sterbenden bis zuletzt nahe zu sein.

Eine Ergänzung zu bestehenden Ritualen

Das Bistum beschreibt das Ritual als Ergänzung zu Kranken- und Sterbesakramenten. Die Initiative für die Einführung des Sterbesegens ging von Krankenhausseelsorgern aus. Die Sehnsucht nach kirchlichem Beistand in der Sterbestunde sei ungebrochen. Die Grundform stammt demnach aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart. Haupt- und Ehrenamtliche werden für den Sterbesegen eigens ausgebildet und beauftragt.

Alle Ehrenamtlichen, die im Auftrag der Kirche den Sterbesegen spenden wollen, bietet das Bistum eine Ausbildung zur Leitung des Sterbesegens an. In sechs Kurseinheiten will die Ausbildung zum einen wichtige Inhalte zur Situation Sterbender und den Umgang mit ihnen und ihren Angehörigen vermitteln. Zum anderen geht es um das Erlernen
und Einüben dieses christlichen Rituales. Im Anschluss an die Ausbildung kann jeder Teilnehmer eine bischöfliche Beauftragung beantragen.


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